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Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Friedrich (von links) wollen in Paris Gold. Foto: BDR
31.07.2024 14:15
Olympia: Teamsprinterinnen wollen Gold

Paris (rad-net) - Am nächsten Montag geht es für Deutschlands Teamsprinterinnen um alles oder nichts. Bei den Olympischen Spielen in Paris wollen sie um den Sieg fahren. Nach Silber in Tokio hat das Trio Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich die Goldmedaille fest im Blick und reiste bestens vorbereitet in die französische Metropole.

Normalerweise hält sich Emma Hinze mit Prognosen zurück. Ihre persönlichen Ziele behält die Sprinterin lieber für sich. Da ist sie abergläubisch. Aber nach Silber in Tokio ist klar, was sie in Paris erwartet. «Ich habe noch eine Rechnung offen mit den Spielen», sagt sie und will in der französischen Hauptstadt, genauer im Velodrom von Saint-Quentin-en-Yvelines, nach Gold greifen, damit ihr olympischer Traum Wirklichkeit wird.

Zusammen mit Lea Friedrich und Pauline Grabosch ist sie amtierende Weltmeisterin im Teamsprint. Zum vierten Mal holte das Erfolgstrio letztes Jahr in Glasgow den Titel, hielt bis vor wenigen Wochen auch den Weltrekord. Den haben ihnen aber jetzt die Chinesinnen abgejagt, die bei den Spielen zu den Hauptgegnerinnen zählen.

Die Konkurrenz fürchtet das deutsche Sprinttrio nicht, auch wenn sie wissen, dass es «eine enge Kiste» wird am 5. August, wenn die Entscheidung im Teamsprint fallen wird. «Mir ist egal, wer uns herausfordert. Ich weiß, was wir können», sagt Hinze selbstbewusst. China, Großbritannien und Frankreich, die ihren Heimvorteil nutzen werden, wollen ebenfalls ganz oben aufs Treppchen. Das deutsche Trio hat genug Selbstvertrauen, es mit der harten Konkurrenz aufzunehmen. Sie wissen, wie man siegt. Immer am Limit, bei höchster Konzentration, mit ganzer Kraft und extremer Geschwindigkeit.

Auch Lea Friedrich blickt optimistisch nach Paris: Sie hat, wie ihre Mitstreiterinnen, in den letzten Monaten auf vieles verzichtet, hart gearbeitet. «Unser Training kostet sehr viel Substanz für das ganz große Ziel», sagt sie. Wie Hinze ist sie achtfache Weltmeisterin, ihre Medaillen bei Europameisterschaften kann sie schon fast nicht mehr zählen. Was noch fehlt, ist die Olympische Goldmedaille. «Du musst taktisch stark sein und immer an deine Grenzen gehen», ist ihr Erfolgsrezept.

«Paris ist für mich die Erfüllung eines Kindheitstraumes», bekennt Pauline Grabosch, für die es die ersten Spiele sind. In Tokio waren nur zwei Frauen am Start, erst in Paris fahren im Teamsprint auch drei Frauen, wie es bei den Männern schön längst üblich ist. Somit war sie 2021 nur Ersatzfahrerin.

Auch Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Stefan Bötticher träumen von olympischem Edelmetall. Die Chance besteht, «aber sie ist eher minimal», meint Bundestrainer Jan van Eijden. Top-Fünf ist das Ziel des Männer-Trios. Spiegel wird neben dem Teamsprint noch den Einzelsprint bestreiten, Bötticher das Keirin, Dörnbach beides. Top-Platzierungen sind auch hier möglich.

«Aber bei den Mädels geht es um Gold. Alle Maßnahmen waren darauf ausgerichtet», sagt der 47-Jährige, der ein sehr erfolgreicher Trainer in Großbritannien war, ehe er nach Deutschland zurückgekehrt ist. Zwölf Goldmedaillen haben seine Athleten unter seiner Führung bei Olympischen Spielen gewonnen. Deshalb sieht Van Eijden sich jetzt als deutscher Coach aber nicht unter Erfolgsdruck. «Ich bin es nicht allein, der die Sportler vorbereitet. Es gibt Heimtrainer, Landestrainer, Wissenschaftler, das ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren. Wir haben in der Vorbereitung alles getan, fahren positiv und zuversichtlich nach Paris, wo die Sportlerinnen im Idealfall ihre Bestleistungen abrufen. Wenn dann jemand anders schneller ist, muss man das akzeptieren», sagt Van Eijden.

Neben dem Teamsprint werden Emma Hinze und Lea Friedrich auch noch im Einzelsprint und Keirin um Medaillen kämpfen. Und gehören auch dort zu den Favoritinnen.

Die deutschen Starter:

Lea Sophie Friedrich (Cottbus/Track Team Brandenburg)
Pauline Sophie Grabosch (Cottbus/Track Team Brandenburg)
Emma Hinze (Cottbus/Track Team Brandenburg)
Ersatz: Alessa Catriona Pröpster (Kaiserslautern/Bahn-Rad-Team Rheinland-Pfalz)

Stefan Bötticher (Chemnitz/Chemnitzer PSV)
Maximilian Dörnbach (Cottbus/Track Team Brandenburg)
Luca Spiegel (Kaiserslautern/Bahn-Rad-Team Rheinland-Pfalz)
Ersatz: Nik Schröter (Cottbus/Track Team Brandenburg)


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