Leipzig (rad-net) - Ex-Zeitfahrweltmeisterin Chloé Dygert hat ihre Saison kurz vor den UCI-Weltmeisterschaften in Flandern frühzeitig beendet. Ihr Team, der deutsche Rennstall Canyon-Sram, teilte gestern mit, dass die US-Amerikanerin aufgrund von Schmerzen im linken Bein an keinem weiteren Rennen der Saison teilnehmen und sich stattdessen auf 2022 konzentrieren werde.
«Bei meinem zweiten Training nach den Olympischen Spielen hatte ich schon nach 500 Metern starke Schmerzen im Bein und nach 30 Minuten drehte ich um und fuhr nach Hause», berichtete Dygert von ihrer derzeitigen Situation. «Danach wusste ich, dass ich für die nächsten Rennen nicht mehr optimal trainieren und mich vorbereiten konnte. [...] Jetzt geht es um das große Ganze. So hart und frustrierend es auch ist, ich muss sagen, dass das nächste Jahr und die Jahre danach wichtiger sind. Ich weiß, dass wir in die richtige Richtung gehen, es ist nur ein anderer Weg, als wir dachten.»
Dygert war bei den UCI Weltmeisterschaften vergangenes Jahr in Imola beim Zeitfahren schwer gestürzt, wobei sie sich eine tiefe Fleischwunde am linken Oberschenkelmuskel zuzog. Auf den Unfall folgten eine OP und neun Monate Rehabilitation, bevor die 24-Jährige beim Zeitfahren der US-amerikanischen Meisterschaften zurück zum Erfolg fand. Anschließend reiste Dygert zu den Olympischen Spielen nach Tokio, wo sie im Straßenrennen den 31. und im Zeitfahren den siebten Platz belegte, bevor sie in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn die Bronzemedaille holte.
Nach den Olympischen Spielen legte Dygert dann eine kleine Pause ein, bevor sie gemeinsam mit Canyon-Sram in die zweite Saisonhälfte starten wollte. Die Fahrerin war erst zu Beginn der aktuellen Saison zu dem deutschen Team gestoßen und hat bislang lediglich die Landesmeisterschaften in den Farben der Mannschaft bestritten.
«Wir können sehen, dass Chloé noch nicht bereit ist, Woche für Woche vierstündige Straßenrennen auf dem Niveau der Women's WorldTour zu bestreiten», begründete auch Ronny Lauke, Teammanager von Canyon-Sram, das frühe Saisonende für Dygert. «Es ist schade, dass wir ihr erstes Rennen mit dem Team auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen, bis sie bereit ist. Aber nach der schweren Verletzung, mit der sie seit ihrem Unfall in Imola zu kämpfen hat, muss sie sich weiter auf die Rehabilitation konzentrieren. [...] Wir werden sie dabei unterstützen, hundertprozentig gesund zu werden, und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir sie ins Renngeschehen zurückbringen.»