Frankfurt/M. (rad-net) - Für
den ersten der diesjährigen vier Bahn-Weltcups in Moskau vom 12. bis 14. Februar 2004 hat der BDR zum Meldeschluss am 13 Januar der UCI unten aufgeführte Mannschaft
gemeldet. Wer
tatsächlich mit nach Moskau fährt und welche Disziplin bestreitet, wird nach
den Sichtungsrennen (29. und 31.01., 01.02. bzw. 10.2. 2004) vom jeweiligen
Bundestrainer in Abstimmung mit dem Sportdirektor festgelegt.
Das
der UCI gemeldete Team für den Bahn-Weltcup in Moskau (12. bis 14. Februar 2004):
Marc Altmann, Robert Bartko, Christina Becker, Robert Bengsch, Jens Fiedler,
Guido Fulst, Verena Joos, Hanka Kupfernagel, Leif Lampater, Katrin Meinke,
Andreas Müller, Stefan Nimke, Susann Panzer, René Wolff
Ausschlag
gebend für einen Start beim ersten Weltcup ist neben dem Leistungsnachweis und
der Trainereinschätzung zur Leistungsfähigkeit auch die Frage, welche/r
Athlet/in aufgrund von Ergebnissen bei der vorangegangenen Bahn-WM bereits
Punkte für einen WM-Startplatz 2004 auf seinem Konto hat, denn die WM-Startplätze
für das deutsche Team können ausschließlich personenbezogen erkämpft werden.
Erst im zweiten Schritt, bei der Besetzung der Startplätze für die
Weltmeisterschaften und für die Olympischen Spiele, kann der Verband frei von
regelerzwungenen Überlegungen entscheiden.
Der
WM-Fünfte Robert Bartko hat bereits 6 Punkte durch seine WM Platzierung
erzielt. Er kann in der Einerverfolgung in Moskau weitere Punkte auf sein Konto
bringen und damit die notwendige Punktezahl erreichen, die ein einzelner Fahrer
schaffen muss, um dem Verband (und damit dem später tatsächlich startenden
Fahrer) schon frühzeitig den Startplatz sichern.
Würde
ein anderer deutscher Fahrer die Punkte erringen, hätte keiner die geforderte
Gesamtpunktzahl und der Verband müsste noch länger um den Startplatz bangen.
Für
die Mannschaftsverfolgung hat Bundestrainer Bernd Dittert ein leistungsfähiges
und funktionierendes Team zusammengestellt, das aber bis zu den Olympischen
Spielen ebenfalls noch in der Zusammensetzung offen ist. Auch hier geht es zunächst
um die Sicherung des Startplatzes bei den Weltmeisterschaften in Melbourne.
Um
einen Startplatz für Athen zu erlangen müssen bei der WM folgende Ergebnisse
erreicht werden:
Mannschaftsverfolgung:
Platz 1 - 8 (gleichzeitig ein Startplatz in der Einerverfolgung)
Einerverfolgung:
Platz 1 - 4 (2. Startplatz in der Einerverfolgung)
Madison:
Platz 1 - 10 (gleichzeitig ein Startplatz im Punktefahren
Das
BDR Präsidium hat die Wirkungen des Beschlusses vom 30. August 2003, mit dem
die Fahrer Jens Lehmann, Daniel Becke und Sebastian Siedler aus dem
Nationalkader ausgeschlossen wurden, für die Zeit ab dem 13. Januar 2004
ausgesetzt. Die dem BDR nach diesem Beschluss, nämlich erst am 14. Januar 2004
bekannt gewordenen gerichtlichen Schritte des Fahrers Becke, hat dieser
mittlerweile zurückgenommen. Damit ist das Kapitel „Sanktionierung der
Stuttgarter Vorfälle“ auch formell auf Eis gelegt.
„Die
Suspendierung der Aussetzung war für uns ein gewaltiger Schritt. Wir erwarten
nun von den drei Fahrern, dass sie Fakten schaffen, die uns in die Lage
versetzen, die nach den Nominierungskriterien geforderte Einschätzung ihrer
Leistungsfähigkeit, insbesondere ihrer Teamfähigkeit, vornehmen zu können“,
betont die Präsidentin des BDR, Sylvia Schenk. „Im Zuge der
Vergleichsverhandlungen haben wir hierzu verschiedene Wege, etwa die Durchführung
einer Mediation, aufgezeigt und angeboten. Diese Angebote gelten weiter. Wir
sind an unsere Nominierungskriterien gebunden und haben eine Fürsorgepflicht
gegenüber allen Fahrern. Wir können doch nicht erst im Wettkampf bei den
Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, oder wenn es um wichtige Punkte und
Startberechtigungen geht, versuchen herauszufinden, ob wir ein funktionierendes
Team haben oder nicht. Außerdem setzt bereits die Wettkampfvorbereitung
Teamarbeit voraus. Und Team schließt alle Fahrer sowie Trainer- und
Betreuerstab mit ein, ohne die sportliche Erfolge nicht denkbar sind.“
Solange
die Sanktion, hier der Ausschluss, wirkte, war der Blick auf die Eignung
versperrt. Mit seinem Aussetzungsbeschluss hat der BDR die Eignungsfrage in den
Mittelpunkt der Betrachtung gestellt und ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Rechtlich geht es jetzt um die zukunftsgerichtete Einschätzung, ob und in
welchem Umfang die Vorfälle in Stuttgart die im Wettkampf geforderte Leistungsfähigkeit
der Mannschaft noch belasten und wie bei negativer Einschätzung zu reagieren
ist.
Sportdirektor
Burckhard Bremer sagt: „Wie ich schon am 13. Januar 2004 sagte, wurde allen
drei Fahrern eine Tür geöffnet. Sie haben nun die Möglichkeit, die für eine
Startbeurteilung notwendigen Tatsachen zu schaffen, müssen dies aber auch tun.
Soweit hierzu meine Mitwirkung oder die des BDR oder anderer Fahrer erforderlich
ist, wird dies geschehen. Dies haben wir immer angeboten und dazu stehen wir
nach wie vor.“
Text BDR-Medienservice