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Jens Voigt 2004 als Führender der Bayern Rundfahrt auf dem Podium in Bad Aibling. Bild unten: 2002 im Gelben Trikot auf der ersten Etappe mit Start und Ziel in Füssen. Fotos: Bayern Rundfahrt/Hennes Roth
26.05.2014 14:03
Jens Voigt im Interview: «Irgendwie sehen die Kühe in Bayern glücklicher aus»

München (rad-net) - Jens Voigt vom Team Trek Factory Racing führt ab Mittwoch das Feld der Bayern Rundfahrt mit der Startnummer 1 an. Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zum Start des wichtigsten deutschen Etappenrennens im Trek Bicycle Store München sprach der 42-Jährige über seine Karriere im Allgemeinem und seine Ziele bei der Bayern Rundfahrt im Besonderen.

Herr Voigt, als bekannt wurde, dass Ihr Team Trek Factory die Bayern Rundfahrt fahren will, haben Sie gleich den Finger gehoben, um im Aufgebot für die Rundfahrt dabei zu sein. Was verbindet Sie mit der Bayern Rundfahrt?

Jens Voigt: Ich bin mehr als fünf Mal am Start gewesen, habe drei Mal die Rundfahrt gewonnen und bin mit Ewald Strohmeier, dem Macher der Rundfahrt, wirklich freundschaftlich verbunden. Es ist einfach toll zu sehen, mit wie viel Herzblut dieses schöne Rennen organisiert wird. In den vergangenen Jahren hat es leider mit meinem Rennkalender oder dem des Teams nicht gepasst, in Bayern zu starten. Umso mehr freue ich mich, dieses Jahr dabei zu sein. Es ist wirklich ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet die Bayern Rundfahrt mein einziges großes Rennen in Deutschland sein wird, das ich in meinem letzten Profijahr fahren werde.

Die Bayern Rundfahrt hat in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer 35-jährigen Geschichte eine echte Bergankunft in ihrem Programm. Wie schätzen Sie vom Profil der Etappe den Verlauf des Rennens ein?

Voigt: Das ist im Radsport immer unheimlich schwer zu sagen. Wenn einer attackiert und alle hinterherfahren, dann wird es eine superschwere Etappe. Andererseits, wenn sich alle einig sind und erst einmal Ruhe im Feld ist, wird sich alles auf den Schlussanstieg konzentrieren. Aber in jedem Fall müssen sich alle, die etwas mit dem Gesamtausgang des Rennens zu tun haben wollen, an diesem Tag vorne zeigen.

Was sind Ihre eigenen Ambitionen? Sie könnten ja mit einem erneuten Sieg bei der Bayern Rundfahrt eine neue Rekordmarke mit vier Gesamtsiegen aufstellen.

Voigt: Nun, träumen darf man natürlich immer, aber realistisch gesehen wird das wirklich schwer für mich. Die Bayern Rundfahrt hat so ein hochkarätiges Starterfeld. Da müsste für mich wirklich alles perfekt laufen, um noch einmal das Gelbe Trikot zu gewinnen. Aber natürlich werde ich alles geben. Das bin ich mir und auch meinen Fans schuldig.

Gibt es eine Situation, ein Bild, das Sie ganz besonders mit der Bayern Rundfahrt verbinden?

Voigt: Ich erinnere mich an eine Situation: Ich fuhr im Gelben Trikot und war schon von meinen Teamkameraden isoliert. Von allen Seiten wurde attackiert. Jede Attacke musste ich mitgehen, um das Gelbe Trikot nicht zu gefährden. Irgendwann war ich aber dann so platt, dass ich dachte, das schaffst du nie, das Trikot heute noch zu verteidigen. Genau zu dem Zeitpunkt schloss ein einzelner Teamkollege wieder zu mir auf und meinte voller Angriffslust: «Die machen wir jetzt alle platt.» Und das, obwohl er eigentlich viel fertiger war als ich. Ich hätte ihn jedenfalls küssen können. Und tatsächlich haben wir das Gelbe Trikot an diesem Tag behalten.
Tja, und dann gab es bei einer Rundfahrt einmal den Moment, in dem ich gedacht habe: Irgendwie sehen die Kühe in Bayern wirklich glücklicher aus als in Berlin oder Brandenburg. Es war schönstes Bilderbuchwetter mit blauem Himmel und Sonnenschein. Ich war vor dem Start der Rundfahrt bei einer Trainingsrunde unterwegs vorbei an grünen Wiesen, auf denen Kühe friedlich und zufrieden grasten.

Sie fahren 2014 Ihre letzte Saison als Profi. Ist der Gedanke an das Karriereende ein ständiger Begleiter für Sie?

Voigt: Ich versuche eigentlich schon, das auszublenden. Es ist hilft ja nichts. Der Gedanke daran könnte dazu verführen, in einem Rennen nicht mehr alles zu geben, es einfach zu locker zu nehmen. Genauso besteht aber auch die Gefahr mit dem Blick auf das Karriereende, zu viel zu riskieren. Ich versuche da einen gesunden Mittelweg für mich zu finden. Natürlich schießt es mir schon bei dem einen oder anderen Rennen durch den Kopf und mir wird dann bewusst: Mensch, das ist jetzt wirklich das letzte Mal, dass du hier am Start stehst und dieses Rennen fährst.

Woher haben Sie gerade in den letzten Jahren, in einem Alter, in dem andere Sportler bereits längst ihre Karriere aufgegeben haben, Ihre Motivation genommen?

Voigt: Ich könnte natürlich jetzt sagen, ich bin verheiratet und habe eine Familie mit sechs Kindern zu versorgen. Nein, das ist es nicht. Dieser Sport ist zu hart und zu schwer, um ihn nur fürs Geld zu machen. So eine Karriere hat ja verschiedene Phasen und ich habe mich auch jetzt in dieser letzten Phase, in der ich selbst nicht mehr die großen Ergebnisse eingefahren habe, als Teil der Mannschaft gefühlt. Ich habe diese Leidenschaft für den Radsport immer noch, nur setze ich sie jetzt anders um als zu Beginn meiner Karriere. Jetzt durch meine Leistung dem Star in der Mannschaft zum Erfolg zu verhelfen, ist für mich genauso befriedigend wie zu Beginn meiner Karriere selbst derjenige gewesen zu sein, der den Sieg für die Mannschaft geholt hat. Und dann ist es auch das Feedback der Fans, die nach dem Rennen einem auf die Schulter klopfen und Anerkennung zollen. Das macht mich glücklich und gibt mir Motivation, wieder loszulegen.

Sie haben von Ihrer Leidenschaft für den Radsport gesprochen. Kann es dann ohne den Radsport nach Ihrer aktiven Laufbahn für Sie überhaupt weitergehen?

Voigt: Man ist ja in so einer Situation, in der ich mich gerade befinde, versucht, etwas ganz Neues zu machen. Also nicht nur einfach ein Kapitel in einem Buch zu schließen, sondern tatsächlich ein ganz neues Buch aufzuschlagen. Aber für mich ist klar: Ich habe für meinen Erfolg im Radsport wirklich hart gekämpft. Das will ich jetzt nicht einfach so über Bord werfen und werde mir daher sicher eine Aufgabe suchen, die auf dem aufbaut, was mich die letzten Jahre geprägt hat.

Von heute aus betrachtet: Bedauern Sie es, nie für ein deutsches Team gefahren zu sein?

Voigt: Wissen Sie, ich habe, nachdem ich 1994 den Weltcup als Amateur gewonnen hatte, wirklich zwei Jahre gebraucht, um einen Profivertrag zu erhalten. Ich habe gekämpft und gebettelt, um in Deutschland als Profi fahren zu können - ohne Erfolg. Als ich dann 1998 zu Credit Agricole nach Frankreich gewechselt war und erste Ergebnisse eingefahren hatte, wurde ich auch für die deutschen Teams interessant. Aber in diesem Moment kam es für mich nicht in Frage, das Team, das mir vertraut und auf meine Fähigkeiten gesetzt hatte, nach nur einem Jahr wieder zu verlassen. Später habe ich dann realisiert: «Okay, ich bin der, der im Ausland fährt, das ist Teil meines Image.» Damit konnte ich gut leben. Nach allem, was sich dann im deutschen Radsport ereignet hat, war es von heute aus betrachtet eine meiner glücklichsten Entscheidungen.

Sie standen 16 Mal am Start der Tour de France. Kommt 2014, im letzten Jahr Ihrer Karriere, ein 17. Mal hinzu?

Voigt: Das ist schwer zu sagen. Es werden ja zu Beginn der Saison erweiterte Kader für die verschiedenen Rennen zusammengestellt. So bin ich erst einmal in der Planung für die Tour mit dabei. Aber am Ende des Tages hängt es dann davon ab, was für Ziele die Mannschaft bei der Tour hat: Wird auf Gesamtwertung gefahren, setzen wir auf die Sprinter? Entsprechend wird die Mannschaft zusammengestellt. Und klar, es zählt die Form jedes einzelnen Fahrers. Wie zeigt er sich bei den Rennen? Insofern spielt die Bayern Rundfahrt eine wichtige Rolle in der Vorbereitung auf die Tour.

Sie sind 42 Jahre alt, einige Ihrer Teamkollegen zählen gerade einmal 20 Jahre. Wie sehen Sie Ihre Rolle gegenüber den jungen Fahrern?

Voigt: Wir sprechen ja alle Englisch miteinander, da gibt es kein Sie und Du. Aber dennoch habe ich anfangs gespürt, dass die Jungs erst einmal etwas befangen waren. Ich glaube, die hätten mich am liebsten mit «Herr Voigt» angesprochen. Da war es an mir, die Distanz zu brechen und auch klarzumachen, dass ich sie als Teamkollegen voll akzeptiere. Was ich wirklich schätze, ist, wenn die jungen Fahrer einem zuhören und mit Überzeugung annehmen, was ich ihnen aus meiner Erfahrung weitergeben kann. Das bringt mir wirklich eine große Zufriedenheit.

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