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04.04.2002 09:26
Thüringen-Rundfahrt: Erste namentliche Meldungen
Die Internationale Thüringen-Rundfahrt für die „Espoirs“, die „Hoffnungen“, wie die Kategorie U 23 im Kalender des Weltradsportverbandes, der Union Cycliste Internationale, bezeichnet wird, hat in aller Welt einen guten Ruf. Denn die Teilnehmer kamen schon von allen Kontinenten, selbst aus Australien und Neuseeland. Aber in Thüringen vereinen sich eben herausragende sportliche Anforderungen für die U 23 – wie man sie so sonst nur in den Wettbewerben der Profi-Elite findet – mit einen bewährten, vorzüglichen Organisation.
Gesamtleiter Gerhard Böttner hat in den vergangenen Jahren viel Lob von den ausländischen Delegationen und von den Vertretern der UCI, die ja alljährlich einen Beobachter entsendet, der dann zugleich als Präsident der Jury fungiert, empfangen. „Ja, unsere Gäste sind natürlich angetan von den Strecken durch das Thüringer Land, die in der Zusammenstellung zur Rundfahrt alles beeinhalten: flache Kurse zum Einrollen, Berge ohne Ende, an deren Steigungen man sich beweisen kann, und vor allem auch Einzelzeitfahren, die spannenden Kämpfe gegen die Uhr. Die Etappen sind zumeist recht lang, stellen sich als sportliche Herausforderung für die jungen Athleten, von denen ja viele direkt den Sprung in eine Sportgruppe zu den Profis schaffen wollen. Man schaut schon danach, wie sich die Rennfahrer bei der Thüringen-Rundfahrt bewähren.“ Und nicht ohne Stolz kann Gerhard Böttner vermelden: „Die Gewinner unserer U-23-Rundfahrten der vergangenen Jahre sind alle in führenden Sportgruppen unter Vertrag genommen worden.“
Die Anerkennung ist natürlich für die Organisatoren um Gerhard Böttner Verpflichtung, um die Touren durch den Freistaat Thüringen bestmöglich zu organisieren. Unterpfand für den Erfolg ist sowohl die langfristige Vorbereitung als auch der enge Kontakt mit den engagierten Etappenstädten, die die Thüringen-Rundfahrt als sportliches Highlight des Landes gern in ihren Mauern gegrüßen.
In diesem Jahr sind zum Kreis der bisherigen Gastgeber die Städte Bad Berka und Leinefelde im Eichsfeld hinzugekommen.
Die Beliebtheit der Rundfahrt zeigt sich auch daran, dass die Föderationen sich sehr engagiert um einen Start bemühen. „Da wir nur insgesamt 20 Teams zu je sechs Fahrern an den Start bringen können, haben wir unter den vielen Anmeldungen immer die Qual der Wahl“, betont Gerhard Böttner. „Aber wir spüren auch, wer besonderen Wert auf die Teilnahme legt. Das beste Beispiel dafür sind die US-Amerikaner, die für ihre junge U 23-Mannschaft sehr viel tun. Ihr Coach ist der einstige belgische Weltmeister Noel Dejonckhere, der wöchentlich mehrfach den Kontakt zu uns suchte, um sicher zu gehen, dass sein Team an den Start gehen kann. Er freute sich riesig, als er auch die Zusage für dieses Jahr bekam. Und er war es auch, der die erste namentliche Meldung schickte.“
Der 47 Jahre alte Belgier Dejonckhere, der mit seiner Mannschaft im Frühjahr über den Großen Teich kommt, residiert dann mit seinen Jungen der US Cycling Federation in seiner belgischen Heimat und reist von dort aus zu zahlreichen Prüfungen, die sich rund um die Thüringen-Rundfahrt gruppieren. Da in diesem Jahr die Strassen-Weltmeisterschaften in Zolder ausgetragen werden, werden seine WM-Kandidaten wegen der stärkeren sportlichen Konkurrenz noch länger in Europa bleiben und viele Rennen in Belgien, Deutschland und den Niederlanden bestreiten.
An der Spitze seines Aufgebotes stehen der 21jährige Michael Creed, der im vergangenen Jahr US-Champion im Einzelzeitfahren war, und das Multitalent Walker Ferguson, das sich im Jahr 2000 als Junioren-Weltmeister im Mountainbike Cross Country und in der gleichen Altersklasse als Vizeweltmeister im Querfeldeinfahren auszeichnete. Der Team-Kapitän Michael Creed ist in der Sportgruppe Prime Alliance Cycling Team Mannschaftskamerad von Danny Pate, der im vergangenen Jahr bei der 26. Internationalen Thüringen-Rundfahrt den Prolog in Mühlhausen und das Bergzeitfahren in Sonneberg gewonnen hatte. Und – im gleichen Jahr im Oktober in Lissabon Weltmeister der U 23 im Einzelzeitfahren wurde!
Für die Australian Cycling Federation meldete Coach Brian Stephens, übrigens früher auch internationaler Spitzenfahrer, ein Sextett, das vom Dritten der Junioren-Weltmeisterschaften 2001 im Punktefahren, Aaron Kemps, angeführt wird.
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