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Fabian Wegmann als Sieger des Jahre 2007 in Nürnberg. Foto: Archiv
05.11.2009 17:07
Nürnberger Altstadt: Neuanfang mit neuen Strecken

Nürnberg (rad-net) - Das traditionsreiche Radrennen «Rund um die Nürnberger Altstadt» soll mit neuem Konzept neu aufgestellt werden. Nach dem Rückzug der Nürnberger Versicherungsgruppe aus dem Radsport wird das Rennen derzeit komplett überarbeitet und soll dabei zumindest teilweise auch neue Strecken erhalten. «Wir wollen die Burg und die Altstadt einbinden und die Attraktivität des Rennens steigern», so Peter Bohmann, Sportlicher Leiter des Männer-Rennens der Nürnberger Veranstaltung gegenüber «rad-net». In diesem Zusammenhang werden sowohl die Innenstadtrunde als auch die große Schleife des Rennens leicht verlängert. In Erinnerung an die erste Fahrt der Dampflokomotive «Adler» am 7. Dezember 1835 soll die Runde auch über Fürth führen.

Um die Finanzierung des Rennens kümmert sich inzwischen eine Agentur. «Diese Agentur schaut sich die Sache an und führt Gespräche mit einigen Sponsoren», so Bohmann. «Und wenn es entsprechende Signale gibt, wird das Rennen auch stattfinden. Wir sind guter Dinge.» Nach dem Ausstieg der Nürnberger Versicherungsgruppe, die sich künftig im Motorsport engagieren will, hatten verschiedene Medien bereits über ein Aus des Rennens spekuliert. Nach Angaben von Jürgen Thielemann vom Sportservice der Stadt Nürnberg hatte «Rund um die Nürnberger Altstadt» zuletzt ein Budget von rund 250.000 Euro. Die Nürnberger Versicherungsgruppe hatte bereits im Sommer auch das Ende der Unterstützung des gleichnamigen Frauenteams angekündigt, das inzwischen einen neuen Sponsor gefunden und präsentiert hat.

Bohmann sieht in dem neuen Konzept des Rennens aber auch eine Chance: «Bisher spielte Nürnberger im Auftritt der Veranstaltung die dominierende Rolle. Das hat sicher auch Sponsoren abgeschreckt. Die spricht man jetzt nochmals an, ob sie sich eine Zusammenarbeit unter den neuen Voraussetzungen vorstellen können.» Erste Ergebnisse sollen bereits zum Ende der kommenden Woche vorliegen. Die geplanten Streckenänderungen sind in der Zwischenzeit zur Bearbeitung bei der Straßenverkehrsbehörde. «Wir gehen aber davon aus, dass die Stadt die Strecke auch genehmigen wird. Die Streckenänderung auf der kleinen Runde wird gar kein Problem sei, auf der langen Runde warten wir jetzt mal die Entscheidung ab», so Bohmann.

Läuft alles nach Wunsch, wird das Traditionsrennen in Franken künftig auf drei Säulen stehen: Die Agentur übernimmt die Vermarktung, die Stadt ist weiterhin Veranstalter und der Verein Bike-Sport Herpersdorf ist für den sportlichen Teil verantwortlich. Wie bisher sollen auch sportlich drei Säulen das Rennen tragen: Neben dem Weltcup-Finale der Frauen, das man unbedingt in Nürnberg halten will, soll es ein Jedermannrennen im Rahmen des «German Cycling-Cups» und ein noch nicht näher definiertes Männer-Rennen geben. «Wir würden, nicht zuletzt auch für unsere extrem starken Frauen in Deutschland, das Finale des Weltcups natürlich gerne weiterhin in Deutschland halten», so Udo Sprenger, Vizepräsident Vertragssport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Das Männer-Rennen in Nürnberg ist für das kommende Jahr dagegen nicht mehr als UCI-Rennen angemeldet worden.

Dieter Burkhardt, ehemaliger Manager des Nürnberger-Herrenteams und Mitbegründer des Rennens hatte die zuletzt starke Ausrichtung der Veranstaltung auf die Frauen kritisiert. «Frauen-Rennsport hat eben längst nicht die Zugkraft, die der Männer-Radsport immer noch hat. Zum Profi-Radsport kommen immer noch zigtausende Zuschauer, während Frauenrennen ohne den Verbund mit einem Männerrennen fast ohne Publikum stattfinden», so Burkhardt, der nicht mehr in die Organisation des Rennens eingebunden ist.

«Das Rennen ist ja eine richtig gute Veranstaltung, eine, von deren Qualität Nürnberg im Sport nicht mehr so viele hat», so Burkhardt gegenüber den Nürnberger Nachrichten. Für die Fortsetzung des Rennens brauche man nach seiner Ansicht jedoch ein starkes Profi-Rennen: «Man kann solch eine Veranstaltung auf Dauer nicht nur mit Plakaten von Frauen bewerben, die so gut wie keiner kennt. Der Schwerpunkt muss auf den Profis und dem boomenden Jedermann-Rennen liegen», glaubt er.

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