London (dpa) - Der Weltradsportverband UCI plant für die Olympischen Spiele 2012 in London einschneidende Veränderungen im Bahnradsport-Programm.
Nach englischen Medienberichten sollen die Disziplinen Einerverfolgung, Punktefahren und Madison gestrichen werden und die Anzahl der Wettbewerbe zwischen Männern (bisher 7) und Frauen (3) zukünftig gleichmäßig verteilt werden. «Wir haben dem IOC Vorschläge gemacht, um ein Gleichgewicht zu erhalten. Die geht nur auf Kosten der Männer-Wettbewerbe», sagte UCI-Präsident Pat McQuaid der Online-Ausgabe der «Times». Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will den Wettkampfplan für London am 12. Dezember verkünden.
Die Pläne sehen wie bisher zehn Bahn-Wettbewerbe vor, je fünf für Männer und Frauen (Sprint, Keirin, Teamsprint, Mannschaftsverfolgung, Omnium). «Ich denke, die UCI ist bemüht, mit diesem Programm kurze und spannende Rennen anzubieten. Zudem wird der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen Rechnung getragen», sagte Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel.
Hart treffen würde die Änderung vor allem den Ausdauerbereich der Männer. «Madison und Punktefahren zu streichen, wäre für mich ein herber Schlag und ist im Moment unvorstellbar», erklärte Roger Kluge. Der Cottbuser gewann im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Peking die Silbermedaille im Punktefahren. Die letzte große Programmänderung gab es 2005, damals wurden das 500- und 1000-Meter-Zeitfahren auf der Bahn gestrichen. Stattdessen rückte BMX für die Spiele 2008 erstmals ins Olympia-Programm.