Frankfurt (rad-net) - Der Deutsche Meister Wolfram Kurschat hat heute die Teilnahme an der Weltmeisterschaft der Mountainbiker im australischen Canberra abgesagt. «Nach einem hervorragenden ersten Halbjahr ging meine Formkurve leider in den vergangenen Wochen nach unten. Im Hinblick auf die beiden letzten Rennen des Weltcups, in denen ich meinen fünften Platz in der Gesamtwertung verteidigen möchte, verzichte ich auf die WM. In der aktuellen Verfassung wäre ein Platz unter den ersten Zehn nicht realistisch gewesen», sagte Kurschat. Bundestrainer Frank Brückner verzichtet nicht gerne auf einen seiner Top-Athleten: «Ich hätte ihm schon zugetraut, sowohl bei der WM als auch im Weltcup gute Ergebnisse zu erzielen», so der Bundestrainer. Die Titelkämpfe «Down Under» finden vom 1. bis zum 5. September statt.
Im Weltcup ist Kurschat nach den wenig erfolgreichen Rennen in Kanada von Rang zwei auf fünf zurückgefallen. Diese fünfte Position, was im Mountainbike-Weltcup gleichbedeutend mit einem Podiumsplatz ist, soll in den verbleibenden beiden Rennen in Champéry in der Schweiz und Schladming in Österreich gehalten werden.
Da zwischen dem Weltmeisterschafts-Rennen im australischen Canberra und dem Wettkampf in Champery nur sieben Tage, aber mehr als 20 Flugstunden und acht Stunden Zeitverschiebung liegen, sieht man beim Team Topeak-Ergon zu viele Unwägbarkeiten. «Wir wollen versuchen die tolle Position im Gesamtweltcup zu behaupten und sehen die gefährdet, wenn er nach Australien fliegt. Was wir im Weltcup gewinnen können, ist für das Team wertvoller, als eine ordentliche WM-Platzierung», erklärt Team-Manager Dirk Juckwer.
Eine WM-Medaille, die letztlich mehr wert wäre, traut weder Kurschat sich selbst, noch sein Team ihm zu. Nicht auf dem Kurs in Canberra, der auf den 34-Jährigen sicher nicht gerade zugeschnitten ist.
Für Bundestrainer Frank Brückner ist die Nachricht enttäuschend. «Es ist schade, wenn sich ein so erfahrener Sportler nicht zutraut beides schaffen zu können», sagt Brückner, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Jochen Käß jetzt mit Moritz Milatz und Manuel Fumic jetzt nur noch zwei Fahrer für das Elite-Rennen der Herren im Aufgebot hat.
Wolfram Kurschat selbst macht eine Abwägung aller Faktoren geltend. «Die Bedingungen mit dem langen Flug, der Zeitumstellung und die Strecke in Canberra, machen es für mich so schwierig, dass es für mich sinnvoller ist, mich zu Hause auf die beiden Weltcups vorzubereiten und den Erfolg im Gesamtklassement für mein Team sicher zu stellen», erklärt Kurschat.