Wien (dpa) - Der österreichische Sportmanager Stefan Matschiner hat sich nach seiner Verhaftung wegen der jüngsten Doping- Anschuldigungen bereit zur Zusammenarbeit mit den Ermittlern gezeigt. «Er war kooperativ. Nun muss man verifizieren, ob seine Angaben auch richtig und vollständig sind», sagte Gerald Tatzgern, der Sprecher des Bundeskriminalamtes (BK), der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die entsprechenden Erhebungen würden «mit Sicherheit noch einige Zeit in Anspruch nehmen». Seit dem 01.04. sitzt der ehemalige Manager des Radprofis Bernhard Kohl in einer Zelle im Wiener Landesgerichtlichen Gefangenenhaus.Der 33-Jährige war zuvor stundenlang von Ermittlern der «SoKo Doping» vernommen und mit Vorwürfen konfrontiert worden, bis in den Herbst 2008 Blutdoping betrieben und mit verbotenen, vom Anti-Doping- Gesetz geächteten, Substanzen gehandelt zu haben.
Ob Matschiner in Untersuchungshaft genommen wird, ist nach APA-Angaben noch nicht. «Derzeit liegt noch kein Haftantrag der Staatsanwaltschaft vor. Eine Entscheidung in der Haftfrage ist daher heute nicht zu erwarten», sagte Christian Gneist, der Sprecher des Wiener Straflandesgerichts am 2. April.
Währenddessen ist ein Apotheker aus Wien nach über einer Woche wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Mann war in Untersuchungshaft genommen worden, weil er Dopingmittel an Sportler weitergegeben haben soll. Auf diesem Vergehen stehen in Österreich nach dem 2008 in Kraft getretenen Anti-Doping-Gesetz bis zu fünf Jahre Gefängnis. Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA stehen in der Affäre möglicherweise weitere Festnahmen bevor.