Adelaide (dpa) - Vorjahressieger André Greipel hat die Führung bei der Tour Down Under an den australischen Radprofi Allan Davis verloren, doch auf der zweiten Etappe fuhr Lance Armstrong erstmals ins Rampenlicht.
Bevor Lokalmatador Davis sich den Tagessieg holte, zeigte sich der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Armstrong auf den hügeligen 145 Kilometern von Hahndorf nach Stirling immer wieder an der Spitze.
«Ich fühle mich o.k., aber es war hart. Doch ich leide gern, auch wenn sich das komisch anhört», sagte der 37 Jahre alte Amerikaner, der auf der sechstägigen Rundfahrt rings um Adelaide seine Rückkehr nach dreijähriger Rennpause feiert. «In den Hügeln anzugreifen, war nicht das Klügste. Aber es macht Spaß, an der Spitze zu fahren», sagte Armstrong. Der Texaner gehörte erst zu einer elfköpfigen Ausreißergruppe und versuchte es dann vergeblich mit dem 18 Jahre jüngeren Australier Jack Bobridge.
Im Ziel belegte Armstrong mit 13 Sekunden Rückstand den 45. Platz und liegt im noch völlig offenen Gesamtklassement 23 Sekunden hinter Davis. Der Sprinter setzte sich vor seinem Landsmann Graeme Brown und dem Schweizer Martin Elmiger durch, der 2007 die Rundfahrt gewann. Greipel kam nach seinem Auftakterfolg als Tages-Zehnter vier Sekunden hinter Davis an und hat in der Gesamtwertung der sechstägigen Rundfahrt drei Sekunden Rückstand. «Wir wollten den Sprint von vorn fahren, doch dann gab es eine kleine Lücke. Ich wollte eigentlich mit der selben Zeit wie Davis ankommen», sagte der Hürther vom amerikanischen Team Columbia.
Armstrong ließ nach der Etappe offen, wann er die Ergebnisse seiner Dopingkontrollen veröffentlichen wird und wie viele Daten er offenlegen will. Während der zwischenzeitlich gesperrte Ex-Giro- Sieger Ivan Basso aus Italien seine Hämatokritwerte im Internet publiziert, fürchtet Armstrong, abhängig von den jeweiligen Umständen bei stark schwankenden Werten wieder unter Doping-Verdacht zu geraten. Hohe Werte könnten auch durch Aufenthalte in der Höhe, Dehydrierung oder Krankheit entstehen und dann falsch interpretiert werden. Andererseits erklärte Armstrong, der sich auch privat testen lässt: «Es wäre nicht zutreffend, wenn wir sagen, dass wir nichts veröffentlichen werden.»