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Erik Zabel (l) und Leif Lampater lassen sich in Bremen feiern.
14.01.2009 13:42
Verhaltener Jubel bei Zabel/ Lampater in Bremen

Bremen (dpa) - Der Jubel von Erik Zabel und Leif Lampater fiel verhalten aus: Das Duo gewann das Bremer Sechstagerennen, profitierte dabei aber von einem schweren Sturz.

Elf Runden vor dem Ende des Rennens waren gleich mehrere Fahrer gestürzt, darunter der bis dahin führende Olaf Pollack (Kolkwitz). Der Radprofi hat sich einen Schlüsselbeinbruch zugezogen, doch zeigte er sich hart im Nehmen. Wenige Stunden später feierte Polllack bereits wieder mit seinen Kollegen und erklärte, dass er in gut einer Woche in Berlin bereits wieder fahren wolle: «Da kommt eine Platte rein, und dann geht's weiter.»

«Einen Sturz so kurz vor der Entscheidung habe ich auch noch nicht erlebt», sagte der Sportliche Leiter Patrick Sercu, der seit mehr als 40 Jahren auf den Winter-Bahnen unterwegs ist. Das Rennen wurde für eine knappe halbe Stunde unterbrochen, bevor die Jury entschied, es wieder aufzunehmen und mit 15 Wertungs-Runden zu beenden. Der ebenfalls gestürzte Franco Marvulli erklärte bei der Siegerehrung, dass sich auch die Rennfahrer für eine Fortsetzung ausgesprochen hätten. «Das waren wir dem Publikum schuldig», sagte der zweitplatzierte Schweizer: «Und außerdem haben sowieso die Besten gewonnen.»

«Es ist schade, dass das Rennen so zu Ende gehen musste», kommentierte Leif Lampater, der zum ersten Mal an der Seite von Erik Zabel in Bremen gewinnen konnte. Für Erik Zabel, den sechsfachen Sieger des Grünen Trikots bei der Tour de France, war es das vorletzte Profirennen seiner Karriere. Der 38-Jährige wird vom 22. bis 27. Januar noch an der Seite von Robert Bartko beim Sechstagerennen in seiner Heimatstadt Berlin an den Start gehen, ehe er aufhört. Ob Pollack dann tatsächlich dabei sein wird, ist offen. «Ich werde mich jetzt mit den Ärzten beraten, wie wir am besten vorgehen», sagte Pollack am Tag nach dem Rennen.

Nach der 45. Auflage in Bremen blickten Sercu und Veranstalter Frank Minder mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. «Die Existenz des Rennens ist gefährdet», sagte Sercu. Nachdem für diese Wintersaison bereits das Stuttgarter Sechstagerennen abgesagt worden war, stehen nach Sercus Einschätzung auch die Sixdays in München und Bremen auf der Kippe. Anders sieht es Minder. «Wir befinden uns immer noch im Tal der Seligen», sagte er mit Verweis auf andere Veranstaltungen, denen die Zuschauer davon laufen. Bremen habe 2009 die Marke der 128 400 Zuschauer aus dem Vorjahr beinahe erreicht, erklärte der Bremer Sechstage-Chef.


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