Boston (dpa) - Fünf Tage nach der offiziellen Aberkennung seines Tour-de-France-Sieges 2006 hat sich Radprofi Floyd Landis erstmals an seine Fans gewendet. «Ich kann jede Nacht gut schlafen», erklärte Landis auf seiner Internetseite.
«Ich weiß, dass ich meinen Sieg bei der Tour mit fairen und anständigen Mitteln erzielt habe», schrieb der Amerikaner. Er und seine Anwälte hätten bewiesen, dass das Anti-Doping-System korrupt, uneffizient und unfair sei. Wegen Testosteron-Dopings hatte ihn ein Schiedsgericht für zwei Jahre gesperrt. Zudem wurde der 31-Jährige aus der Siegerliste der Frankreich-Rundfahrt gestrichen.
Landis war vergangene Woche vom Schiedsgericht der American Arbitration Association (AAA) mit 2:1-Stimmen für schuldig gesprochen, bei der 17. Tour-Etappe 2006 mit Testosteron gedopt zu haben. Er selbst stritt sämtliche Vorwürfe ab und bezeichnete die Untersuchungsergebnisse als «schlampig»: «Ich habe immer noch Hoffnung, dass das System geändert werden kann und geändert wird, so dass kein weiterer Athlet einen solchen Prozess durchmachen muss, nur weil ihm die Justiz eine klare Chance verweigert.»
In seinem Schreiben bedankte sich Landis bei seinen Fans für die zahlreichen Spenden, die in seinen Floyd Fairness Found (FFF) geflossen seien und mit denen er einen Teil seiner Anwaltskosten von 1,5 Millionen Euro finanzieren will. Unklar bleibt hingegen, ob er gegen das AAA-Urteil Klage beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne erhebt. Dies wäre seine letzte Chance, den Richterspruch sowie die Aberkennung seines Tour-Sieges anzufechten.