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Tony Martin zur Zeit enorm stark. Foto: rad-net
22.09.2007 12:27
Portrait zur WM: Tony Martin in Top-Form nach Stuttgart

Stuttgart (rad-net) - Nach Platz zwei bei der Tour de l’Avenir gehört Tony Martin auch für die Weltmeisterschaften in Stuttgart zu den Top-Favoriten auf einen Spitzenplatz. „Es lief großartig und es stimmt mich zuversichtlich für Stuttgart“, so Martin. Noch vor einem Jahr bekundete er Probleme, das hohe Tempo zu halten - und verschob alle Profipläne. „Wenn ich bei der Tour de l’Avenir abgehängt werde, was soll ich denn bei den Profis?“ Jetzt hat er bereits sein zukünftiges Engagement in der ProTour bestätigt und zeigt sich fit für Stuttgart.

Tony Martin, Polizist in Meiningen, gehört zu den stärksten deutschen Nachwuchsfahrern. 2006 gewann er die Thüringen-Rundfahrt, die er in diesem Jahr als Zweiter beendete, 2005 imponierte er als Stagiaire bei Gerolsteiner beim Zeitfahren der Regio Tour. Er war Deutscher Zeitfahrmeister und ist amtierender Deutscher Bergmeister, eine Disziplin, die er noch in der vergangenen Saison gar nicht mochte. „An meinen Qualitäten am Berg muss ich arbeiten“, lautete seine Erfahrung nach den Titelkämpfen in Salzburg - bereits im Winter begann er mit dem entsprechenden Training. Die Belohnung folgte quasi postwendend mit dem Titel des Klettermeisters, den er sich mit großem Vorsprung sicherte.

Die Erfolge dieses Sommers geben dem Thüringer Selbstvertrauen für die WM in Stuttgart. „Ich bin auch ein bisschen reifer geworden, gelassener. Das wird mir im Rennen helfen“, glaubt Martin, der bereits seine dritte U23-WM bestreitet. In Madrid und Salzburg zeigte er Nerven und brachte nicht die erhofften Leistungen. „Ich habe Fehler gemacht, war zu aufgeregt. Der ganze Rummel, die Presse, das Fernsehen hatten mich nervös gemacht und irgendwie blockiert.“ Diesen Druck will er nicht mehr an sich heranlassen. „Ich weiß, was ich kann“, so Martin, der seine WM-Vorbereitung gegenüber 2005 und 2006 leicht modifizierte. „Im Sommer habe ich zehn Tage raus genommen, mir sogar einen kleinen Urlaub genehmigt. Das hat mir richtig gut getan.“ Zweimal absolvierte er anschließend in Livigno ein Höhentraining. Jetzt können die Titelkämpfe beginnen. „Wir werden mit einem sehr starken Team an den Start gehen“, schätzt der 22-Jährige aus Erfurt. Das bekam er schon in Frankreich zu spüren. „Wie sich das Team für mich eingesetzt hat, war großartig.“ Auch Bundestrainer Bernd Dittert staunte ob der Power seines Sextetts. „Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so homogen und stark gefahren ist.“

Deshalb will er fast alle Starter der „Zukunfts-Tour“ nun auch zur Weltmeisterschaft schicken. „So ein Team reißt man nicht auseinander.“ Neben Tony Martin werden der Deutsche U23-Meister Dominic Klemme, der Berliner Simon Geschke, der Cottbuser Matthias Belka, der Kölner Dominik Roels und Alexander Gottfried aus Nettetal am Start stehen. Im Zeitfahren ist der Deutsche Meister und zweifache Junioren-Weltmeister Marcel Kittel gesetzt. Über den zweiten Fahrer entscheidet Bernd Dittert erst kurz vor dem Startschuss. Neben Tony Martin stehen Dominik Roels und Stefan Schäfer, im letzten Jahr in Salzburg Sechster, zur Wahl.

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