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Mountainbiker im Landschaftspark Nord in Duisburg. Foto: Erhard Goller
05.08.2007 18:04
Tolle Stimmung und großer Sport bei 24 Stunden von Duisburg

Duisburg (rad-net) - Nach insgesamt 21640 Runden und 166.628 Kilometern gingen die Focus 24 Stunden von Duisburg am Sonntagnachmittag in einer stimmungsvollen Atmosphäre zu Ende. 360 Teams hatten am Samstag im Landschaftspark Nord das „Race around the clock“ begonnen. Solo-Sieger bei den Herren wurde der Däne Allan Carlsen, die meisten Runden absolvierte das vierköpfige Topeak-Ergon-Team. Joey Kelly gewann mit seiner Partnerin die Zweier-Mix-Konkurrenz. 

Mit einer ganzen Portion Euphorie beendeten die 1460 Mountainbiker die Tag-und-Nacht-Konkurrenz im Landschaftspark. Nicht nur die Sieger hatten Grund am Sonntagnachmittag ausgelassen zu feiern. Die Anhänger des „Fette-Reifen“-Metiers waren nach 24 Stunden Dauerbiken zufrieden aber auch glücklich die Räder endlich still stehen zu lassen. 

Eine absolute Ausdauerleistung vollbrachte Allan Carlsen. Der Däne fuhr in der Soloklasse ohne eine einzige Pause durch. Genau fünfmal hielt er auf seinen 65 Runden an. Viermal zum Pinkeln, einmal um in der Nach eine Windjacke anzuziehen. „Ich wollte keine Pause machen, weil man nie weiß ob man danach wieder den Rhythmus findet“, erklärte Carlsen seine Strategie. Zwischen drei und fünf Uhr in der Nacht, fuhr er bewusst langsamer um sicher zu gehen, dass er bis zum Ende durchhalten würde. Dabei verlor Carlsen die Hälfte seines Vorsprungs von drei Runden. „Ich habe auf die Sonne gewartet und als sie kam, hat mir das Licht wieder Energie gegeben“, sagte Carlsen, der 2006 bei der 24-Stunden-Weltmeisterschaft in der Schweiz Siebter war. „Ich fand es hier echt schön. Die Stimmung war gut, auch nachts, und das macht für uns Fahrer einen großen Unterschied. Ich komme gerne zurück.“ 

Carlsen verzichtete darauf die letzte mögliche Runde im Landschaftspark Nord zu fahren und damit den Vorjahresrekord von Franz Kohlsdorfer zu übertreffen. Das wolle er sich für nächstes Jahr zurückhalten, grinste Carlsen, der als Physiotherapeut für das schwäbische Alb-Gold Mountainbike-Team arbeitet. Auf Platz Zwei landete Ralf Thiel (Steinebach a.d.Wied), mit 64 Runden, rundengleich, jedoch 6:54 Minuten langsamer war André Kupig (Oberhausen) als Dritter. 

Beste der drei wagemutigen Damen in der Solokategorie war Nicola Nesselberger (Homburg). Die meisten Runden einer Mannschaft absolvierte das Topeak-Ergon-Team mit Lukas Gerum, Kim Tofaute, Benjamin Brochhagen und Oliver Kessler. Sie umkurvten den 7,7 Kilometer langen Kurs insgesamt 86 mal und stellten damit einen neuen Rekord auf. Auf nur eine Runde weniger kam das Team Velo-Sport Göttingen. Das Focus Bikes Team 2 wurde mit 84 Schleifen Dritter. Von den Achter-Teams war die Firmen-Equipe von Titelsponsor Focus die Beste. Mit Ex-Weltcupsieger Mike Kluge an der Spitze brachten sie es auf 84 Runden. „Ich fahre nur in Achter-Teams. Da kannst du gut ausgeruht immer locker andere Fahrer überholen, das ist gut für die Moral“, scherzte der 45-jährige Kluge. Er und seine Kollegen brachten eine Runde mehr zustande als das Dinslakener DIN-Team, das als reines Männer-Team an den Start gegangen war und diese Wertung, knapp vor dem Kölner Tri-Team gewann. 

Positives Resumee
Stephan Salscheider von der veranstaltenden Agentur hatte nach sehr viel positivem Feedback Grund genug ein sehr zufrieden gefärbtes Resumee zu ziehen. Die Zahl von 360 Teams, auf die sich 1450 Starter verteilten, scheint aber eine Grenze zu sein. „Wir haben damit das Limit erreicht. Mehr können wir organisatorisch nicht bewältigen und auch auf der Strecke wird es eng“, meinte Salscheider. Weiter ausbauen will man das Event aber was das Drumherum angeht. Durch das Expo-Gelände, das mit Ausstellern, Gastromeile und Fun-Modulen bestückt war und auf der Bühne auch Live-Musik bot, strömten am Samstag und Sonntag deutlich mehr Menschen als die Jahre zuvor. „Daran wollen wir anknüpfen und 2008 die Attraktivität für das Publikum im Landschaftspark erhöhen“, kündigte Salscheider an. Die Focus 24 Stunden von Duisburg scheinen jedenfalls zu einem festen Kalenderbestandteil zu werden. Die gute Laune, die bei den Zweirad-Enthusiasten auf dem Bike und selbstverständlich auch im Lagerleben herrschte, dürfte genügend Antrieb bilden für die nächste Auflage.


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