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Alessandro Petacchi holt seinen 20. Giro-Sieg. Foto: dpa
14.05.2007 18:18
Petacchi: „Einer der schönsten Sprints meiner Karriere“

Cagliari (dpa/rad-net) - Milram-Profi Alessandro Petacchi ist zurück. Der Topsprinter aus La Spezia, der sich im Vorjahr beim Giro d'Italia die Kniescheibe gebrochen hatte, feierte auf der dritten Etappe nach Cagliari ein glanzvolles Comeback und siegte nach 181 Kilometern im Massensprint. Zweiter wurde Robert Förster vom Team Gerolsteiner. „Das war einer der schönsten Sprints meiner Karriere“, so Petacchi mit Tränen in den Augen im Ziel. „Ich wusste, dass es schwierig sein würde, auf dieser Zielgeraden noch andere Fahrer zu überholen, also bin ich schon 300 Meter vor dem Ziel losgefahren. Ich bin einfach nur glücklich, dass es geklappt hat. Ein Sieg beim Giro, das hat mir lange gefehlt.“

Petacchi, der am Vortag als Tagesdritter gegen Tagessieger Robbie McEwen aus Australien noch chancenlos war, brachte damit seinen insgesamt 20. Giro-Etappensieg unter Dach und Fach. Enrico Gasparotto holte sich das Rosa Trikot von seinem Kapitän Danilo di Luca zurück. Im Ziel ließ der Team-Kollege von Erik Zabel, der in Italien nicht am Start ist, seinen Gefühlen freien Lauf. Entgegen sonstiger Gewohnheit war Petacchi fast ohne Team-Unterstützung auf dem letzten Kilometern zum Sieg gespurtet. Seine Schluss-Geschwindigkeit wurde mit 74 Kilometern pro Stunde gemessen.

Gerolsteiner-Sprinter Robert Förster war zwar sauer, dass es mit dem Etappensieg nicht geklappt hat, sah aber das positive an seinem zweiten Platz: „Schöner Mist, so knapp zu scheitern. Aber jetzt weiß ich, dass ich bei diesem Giro einen Etappensieg in den Beinen habe“, sagte der Markkleeberger Förster, der im Vorjahr das prestigeträchtige Finale zum Giro-Finale in Mailand gewonnen hatte. Wie am Vortag kam es auf der Zielgeraden wieder zu einem Sturz, offenbar aber ohne größere Folgen.

Nach der Etappe verlässt der Giro-Tross die Mittelmeerinsel nun. Die vierte Etappe führt von Salerno nach Monte Vergine über 153 Kilometer. Den ersten Ruhetag kann wieder Gasparotto im Rosa Trikot genießen. Der 25-Jährige holte sich die Gesamtführung von seinem Liquigas-Team-Kapitän di Luca, der zeitgleich auf Rang zwei liegt, zurück. Gasparotto hatte das erste Trikot getragen, nachdem er im Mannschafts-Zeitfahren zum Giro-Auftakt als erster Liquigas-Fahrer über die Ziellinie vor seinem Kapitän gerollt war.

Schon nach drei Giro-Tagen verlor das T-Mobile-Team nach Michael Barry (Kanada) mit Adam Hansen (Australien) den zweiten Fahrer. Er war zum Start nicht angetreten. Schon kurz nach dem Start hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, aus der bis ins Finale Michail Ignaziew (Russland) und Giovanni Visconti (Italien) standhielten. Bei großer Hitze wurden die beiden Ausreißer entlang der Traumstrände Sardiniens vier Kilometer vor dem Ziel gestellt.

«Ich werde nicht meine letzte Energie in die Verteidigung des Trikots stecken. Der Giro hat doch erst angefangen, und ich weiß, dass man am Ende nur erfolgreich sein kann, wenn man mit seinen Kräften sehr sparsam umgeht. Aber wenn meine Form so bleibt, habe ich im Kampf um das Trikot in Mailand sicher ein Wörtchen mitzureden», hatte di Luca nach der zweiten Etappe erklärt.

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