Zürich (dpa) - Der Baske Samuel Sanchez hat dem neuen Schweizer- Rad-Star Fabian Cancellara den heiß ersehnten Erfolg beim Heimspiel in Zürich verwehrt.
Sanchez gewann als Solist die 93. Auflage der «Züri Mezgete» und düpierte bei dem Traditions-Klassiker auch Straßen-Weltmeister Paolo Bettini aus Italien, der aufgab. Den Sprint der Verfolger gewann der Australier Stuart O'Grady vor dem Italiener Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner. Auch der frisch gebackene Zeitfahr-Weltmeister Cancellara kam auf den letzten der 233,7 Kilometer nicht mehr an Sanchez heran und wurde Fünfter.
Verlierer des Tages war Bettini, der eingangs der letzten Runde ausstieg. Bettini wurde bei der WM-Revanche 75 Kilometer vor dem Ziel abgehängt und musste damit alle Hoffnungen auf den dritten Erfolg in Zürich frühzeitig begraben. Das Hauptfeld teilte sich, während sich der Italiener am Schluss des Pélotons an seinem Mannschaftswagen aufhielt. Gewinner neben Sanchez war der Spanier Alejandro Valverde, obwohl er eine Woche nach der Weltmeisterschaft auf einen Start verzichtet hatte. Zwei Rennen vor Schluss ist dem WM-Dritten der Gesamtsieg in der ProTour-Wertung dennoch nicht mehr zu nehmen.
Das Geschehen rund um Zürich bestimmten zunächst der Japaner Fumiyuki Beppu vom einstigen Lance-Armstrong-Team Discovery Channel, der Franzose Jeremy Roy und Erik Zabels Milram-Teamkollege Michele Gobbi, der als erster wieder zurückfiel. Die Ausreißer besaßen in der frühen Phase des Rennens bis zu 17 Minuten Vorsprung.
Spannend wurde es bei mildem, aber regnerischem Wetter, als eine große Gruppe um Olympiasieger Bettini den Anschluss verlor. Aus den 36 Verfolgern um Cancellara lösten sich immer wieder Fahrer, während den Ausreißern Beppu und Roy beim vorletzten Anstieg zum 729 Meter hohen Pfannenstiel endgültig die Kräfte ausgingen.
Weiter hinten kämpfte der zwischenzeitlich schon drei Minuten zurückliegende Bettini um den Anschluss auf dem 42 Kilometer langen Rundkurs, der nach einer längeren Runde rings um Zürich noch vier Mal bewältigt werden musste. 35 Kilometer vor dem Ziel stellte er seine Bemühungen schließlich ein, obwohl er nur noch 40 Sekunden hinter der Spitze lag.
Sie bestand mittlerweile aus einem Sextett. Cancellara und sein CSC-Teamkollege O'Grady konnten einer Attacke von Rebellin und Sanchez am letzten Anstieg nicht folgen, fanden in der Abfahrt aber noch einmal Anschluss. Sanchez war am Ende aber für alle zu stark und setzte sich entscheidend ab.