Hannover/Cottbus (dpa) - Der Bahnradsport in Hannover steht vor dem Aus. Wegen starker Regenfälle musste der 40. Grand Prix der Sprinter kurzfristig abgesagt werden. Die Spitzenfahrer aus zehn Ländern traten ohne Rennen die Heimreise an.
«Das war definitiv die letzte Großveranstaltung, die wir auf dieser Bahn geplant haben», sagte Organisator Reinhard Kramer. Das vor mehr als 40 Jahren gebaute Holzoval in Hannover-Wülfel erweist sich immer anfälliger gegen widrige Witterung.
Einen Tag nach dem Großen Preis von Deutschland fiel damit das erneute Aufeinandertreffen von Team-Olympiasieger Stefan Nimke (Schwerin) und dem deutschen Meister Matthias John (Erfurt) aus. In Cottbus hatte sich Nimke eindrucksvoll für seine Niederlage bei den deutschen Meisterschaften revanchiert. Der Schweriner besiegte im Finale den Australier Mark French in zwei Läufen.
Zuvor hatte er im Halbfinale die Neuauflage des Meisterschafts- Finales mit zwei Laufsiegen gegen John für sich entschieden. Im «kleinen Finale» bezwang der Erfurter den britischen Zeitfahr- Olympiasieger Chris Hoy. In der Frauen-Konkurrenz hatte die deutsche Meisterin Dana Glöß aus Berlin durch zwei Siege gegen Zeitfahr- Olympiasiegerin Anna Meares (Australien) gewonnen.
Ohne Umbau der wetteranfälligen Radrennbahn in Hannover wird es dort keinen Grand Prix mehr geben. «Entweder entschließt man sich nun zum Bau einer neuen, überdachten Bahn, oder der Bahnradsport in Hannover wird sterben», sagte Kramer. Auch die für diesen Montag angesetzte «SixDays Night» in Hannover ist akut gefährdet. Der Wettbewerb fiel in den vergangenen drei Jahren zwei Mal aus.