Paris (dpa) - Die Team-Chefs der 20 ProTour-Mannschaften haben zum Abschluss der 93. Tour de France eine Verschärfung des intern geltenden Ethik-Codes beschlossen.
Demnach sollen Fahrer, die begründet des Dopings verdächtigt oder gegen die deshalb juristisch ermittelt wird, in Zukunft für maximal vier Jahre nicht mehr in ProTour-Mannschaften fahren dürfen. Die Vereinbarung wurde allerdings nur mündlich beschlossen, wie Hans-Michael Holczer, der Manager des Teams Gerolsteiner, bestätigte. «Wir müssen international eine Linie finden, dabei muss uns der Weltverband UCI helfen.»
Der «Code de Conduite», den alle Teamchefs unterschrieben, sieht bisher ein zweijähriges Arbeitsverbot für Radprofis vor, die nach Doping-Vergehen zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden waren. Nach dieser Regelung ist es einem überführten Doper damit für vier Jahre untersagt, in einem ProTour-Team beschäftigt zu werden. Die jetzt beschlossene Verschärfung soll auch wegen Doping-Verdachts suspendierte Fahrer treffen.
Das träfe beispielsweise auf den ehemaligen T-Mobile-Kapitän Jan Ullrich und den Giro-Gewinner und einstigen CSC-Kapitän Ivan Basso (Italien) zu. Beide Profis waren mit sieben weiteren Fahrern vor dem Tour-Start am 30. Juni wegen des begründeten Verdachts der Manipulation mit Eigenblut und Doping-Präparaten suspendiert und für den Start nicht zugelassen worden.
Verbindliche Richtlinien für die Vereinbarung muss jetzt der Weltverband festlegen. Die UCI hat gegen die verdächtigten Fahrer - die gegen das Madrider Doping-Netzwerk ermittelnde spanische Polizei hat Manipulations-Indizien gegen 58 Profis - noch keine Konsequenzen gezogen.