Curaçao (rad-net) - Am Samstag beginnt für die Mountainbiker in der olympischen Cross-Country-Disziplin die Weltcup-Saison. Vor dem Rennen auf Curaçao, Niederländische Antillen, werden im deutschen Lager keine Top-Ergebnisse erwartet, dafür aber ein gutes Mannschaftsergebnis. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) geht mit Handicap ins Rennen. Für Hanka Kupfernagel (Denzlingen) wird das Rennen der Damen (16 Uhr MESZ) zur Rückkehr auf das Mountainbike. Die Männer starten um 19 Uhr.
Bundestrainer Frank Brückner ist trotz verschiedener Probleme
zuversichtlich. Man hätte sich zwar ein weniger aufwendiges Ziel für
das erste Weltcup-Rennen gewünscht, als ein karibisches Eiland in
großer Hitze. Zumal mit dem Beginn der Saison 2006 bereits um die
Anzahl der Startplätze bei den Olympischen Spielen 2008 gefahren wird. „Wir haben gut gearbeitet, deshalb können wir auch was erwarten“, meint Brückner. Ein Platz auf dem Treppchen gehört aber nicht dazu. Vorzeigebikerin Sabine Spitz war zuerst erkältet und hat sich dann noch einen Infekt eingehandelt. Sie konnte erst am Donnerstag nachfliegen und wird sicher nicht in Topform antreten. „Die Bedingungen sind schon ein wenig Harakiri aber wenn ich unter die besten 15 fahre, habe ich beim nächsten Weltcup in Madrid wenigstens einen guten Startplatz,“ erklärt Spitz.
Die Weltranglistenvierte Ivonne Kraft (Gaggenau) könnte für eine
positive Überraschung sorgen. „Mir gefällt der Kurs und mit Hitze
komme ich normalerweise gut zurecht“, sagt Kraft. Von Medizinstudentin Nina Göhl (Freiburg) darf man nicht das Optimum
erwarten aber unter den besten 15 kann sie genauso landen wie ihre WG-Genossin Adelheid Morath, die in guter Verfassung ist.
Eine Unbekannte, vielleicht aber auch eine Trumpfkarte ist Hanka Kupfernagel (Denzlingen). Die dreifache Cross-Weltmeisterin ist bereits seit vergangener Woche auf Curaçao. Von „gemischten Gefühlen“ hat die 32-Jährige im Vorfeld gesprochen und sie bekundet Respekt vor dem Kurs, der kaum Höhenmeter aufweist, dafür aber sehr viele Kurven und ständige Rhythmuswechsel. Seit acht Jahren hat Kupfernagel kein Cross-Country-Rennen mehr bestritten und der Weltcup-Auftakt kommt ein wenig früh. Auch für sie gilt die Losung, sich in der Karibik einen guten Startplatz für Madrid zu sichern.
Als Favoritin geht, wie selbstverständlich, Gunn-Rita Dahle
(Norwegen) ins Rennen. Aber auch Commonwealth-Games-Siegerin Marie-Helène Premont (Kanada) dürfte bereits gut in Form sein.
Auch aus Lager der Männer gab es schon vor Wochen eine Negativ-
Meldung. Der Olympia-Achte und WM-Sechste Manuel Fumic (Kirchheim/T.) fällt nach dem zweiten Schlüsselbeinbruch innerhalb von vier Monaten bis Juni aus. Sein Bruder Lado Fumic (Kirchheim/T.) hat noch kein Vorbereitungsrennen bestritten. Er hat auch auf jegliche Trainingslager verzichtet und sich zuhause in der Kälte vorbereitet. „Klar, die Hitze macht mir zu schaffen. Aber ich finde den Kurs gut und ich rechne mir einen Top-Ten-Platz aus“, sagt der sechsfache Deutsche Cross-Country-Meister.
Aus der zweiten Reihe könnte Moritz Milatz (Freiburg) langsam
aufrücken und vielleicht unter die besten 15 fahren. Allerdings hat
es für Milatz genauso wie für Karl Platt (Osthofen), Jochen Käß (Weil
im Schönbuch) und Stefan Sahm (Mössingen) eigentlich zu wenig Berge auf den 6,8 Kilometern am Mambo Beach. Ganz vorne werden Olympiasieger und Weltmeister Julien Absalon (Frankreich), die Schweizer Ralph Näf und Christoph Sauser, sowie der Schwede Frederik Kessiakoff erwartet. Und auf jeden Fall der Kursdesigner Bart Brentjens (Niederlande), der solches Gelände liebt.