Aigle/Schweiz (dpa) - Auch ohne Sanktionen seines nationalen Verbandes droht Bahnrad-Sprinter Barry Forde aus Barbados eine vierjährige Wettkampfsperre wegen Dopings.
Der Radsport-Weltverband UCI kündigte an, das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anzufechten. «Nach einem Studium des Falles ist die UCI nicht mit den von der Radsport-Föderation von Barbados angeführten Argumenten einverstanden», teilte der Weltverband mit.
Fordes Landesverband hatte sich am 23. Februar für nicht zuständig erklärt, den WM-Zweiten im Kampfsprint Keirin wegen einer positiven Dopingkontrolle beim Sechs-Tage-Rennen in Grenoble am 28. Oktober 2005 zu bestrafen. Bei dem Test war im Urin des Sportlers, der vom früheren Weltmeister Emanuel Raasch (Berlin) trainiert wird, ein erhöhter Testosteron-Wert nachgewiesen worden. Deswegen war Forde bereits von der Teilnahme an den Commonwealth Games in Melbourne (15. bis 26. März) ausgeschlossen worden.
Sollte sich der Dopingverdacht bestätigen, gilt Forde als Wiederholungstäter. Der 28-Jährige, der 2003 in Stuttgart WM-Bronze im Keirin und damit die erste Medaille im Bahnradsport für die Karibik gewonnen hatte, war noch im gleichen Jahr bei WM und Panamerikanischen Spielen positiv auf das Stimulanz-Mittel Ephedrin getestet worden. Damals war er mit einer Verwarnung davon gekommen, musste aber seine Goldmedaillen von den Panamerikanischen Spielen im Sprint und Keirin zurückgeben.