Madrid (dpa) - Sein Team-Kollege Alexander Winokurow (Kasachstan) und Rad-Olympiasieger Paolo Bettini (Italien) sind für Vize-Weltmeister Erik Zabel in Madrid die Favoriten auf den WM-Titel im Straßenrennen.
«Der Kurs ist höchstwahrscheinlich der meist unterschätzte der letzten zehn Jahre», meinte der 35-jährige Berliner, der in der nächsten Saison von T-Mobile zum neuen Team Milram wechselt. Seine eigenen Chancen betreffend hielt sich Zabel wie immer bedeckt. «Im Vorjahr war die Zusammenarbeit in unserem Team traumhaft, vielleicht klappt es diesmal wieder so gut», meinte Zabel, der bei der Spanien-Rundfahrt vier Mal Zweiter hinter Alessandro Petacchi (Italien) geworden war.
Eine Allianz mit seinem zukünftigen Team-Kollegen bei Milram, der bei der Vuelta fünf Etappen gewann, erwartet Zabel nicht: «Wir haben beide nahe liegende Interessen und fahren für unsere Länder. Ich kann mir im Finale eine Zusammenarbeit mit Petacchi nicht vorstellen», sagte Zabel. Der Italiener gilt - wenn es zu einem Massensprint kommt - als nahezu unschlagbar.
Zabels Team-Kollegen sind in Bezug auf den Ausgang des 273 Kilometer langen Rennens, das vor dem Bernabeu-Stadion endet, optimistischer als ihr Kapitän. «Erik hat in diesem Jahr sicher große Chancen, den Titel zu holen. Deshalb freue ich mich, vor meinem Karriereende noch einmal dabei zu sein. Schön, wenn man in 30 Jahren vielleicht sagen kann: An Zabels WM-Titel von 2005 hatte ich auch meinen Anteil», sagte T-Mobile-Routinier Rolf Aldag, der in die Kommunikations-Abteilung seines Arbeitgebers wechseln wird.
Ähnlich äußerte sich auch sein Team-Kollege Andreas Klier. «Ich hatte früh von meiner WM-Nominierung erfahren und habe mir deshalb die Quälerei der Spanien-Rundfahrt angetan. Ich habe im Moment 100 Prozent meiner Möglichkeiten und werde alles für Erik tun, wenn es zu einem Massensprint kommt», sagte der in Belgien lebende Münchner, der in möglichen Ausreißergruppen auf eigene Chancen spekulieren kann.