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Aitor Gonzalez wird zur Feier des Tages von zwei Schönheiten geküsst.
19.06.2005 19:43
Spanier Gonzalez gewinnt Tour de Suisse

Ulrichen/Berlin (dpa) - Im Zeitfahren ist Jan Ullrich bereits top, an seiner Bergfestigkeit muss er noch arbeiten. 13 Tage vor dem Start der Tour de France konnte der T-Mobile-Kapitän eine alles in allem gelungene Generalprobe in der Schweiz bilanzieren.

Bei der 69. Tour de Suisse musste sich der Vorjahressieger Ullrich mit Rang drei begnügen und Aitor Gonzalez aus Spanien den Sieg überlassen. Aber ein erneuter Gesamtsieg in der Schweiz hatte für Ullrich vor dem Saisonhöhepunkt in Frankreich ohnehin nicht Priorität.

«Die Tour de Suisse war genau das, was ich noch gebraucht habe. Bis zur optimalen Tourform kann ich noch ein bisschen draufpacken», sagte Ullrich, der auf der von Solosieger Gonzalez beherrschten «Königsetappe» den Podiumsplatz nur mit fünf Sekunden vor dem Luxemburger Frank Schleck sicherte. Gonzalez war nach Manuel Fuente (1973) der zweite Spanier, der in der Schweiz gewann.

Bis zum Start der 92. Tour de France am 2. Juli in Fromentine an der Atlantikküste steht neben der Team-Präsentation in Bonn nur noch leichtes Training in der Schweiz auf Ullrichs Programm. Ein Start bei den deutschen Meisterschaften am 26. Juni in Mannheim ist eher unwahrscheinlich. «Ein bisschen fehlt ihm bei den Anstiegen noch. Bis zum Tourstart muss noch ein Kilo runter. Aber Jan ist super motiviert und sehr gut drauf - kein Vergleich mit dem Vorjahr», meinte Betreuer Rudy Pevenage nach der Generalprobe seines Schützlings.

Ullrich, der zum Auftakt das Einzelzeitfahren eindrucksvoll gewann und damit seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte, ließ in der Schweiz seinem künftigen Team-Kollegen Rogers (25) im Gesamtklassement den Vortritt auf Platz zwei. «Wir sind uns mit Rogers einig. Wann er unterschreibt und welche Laufzeit der Vertrag hat, steht noch nicht fest», erklärte T-Mobile-Sprecher Luuc Eisenga, der abstritt, dass der spektakuläre Transfer des zweifachen Zeitfahr- Weltmeisters und Deutschland-Tour-Siegers von 2003 in Zusammenhang mit dem möglichen Weggang von Alexander Winokurow stehen könnte: «Wino hat noch keinen neuen Vertrag bei uns unterzeichnet. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun».

Der Rogers-Wechsel verspricht nicht die einzige Umwälzung bei T- Mobile zu sein, was auch Auswirkungen für die Tour haben könnte. Matthias Kessler will - wie in der Schweiz zu hören war - 2006 zu Gerolsteiner. «Wir haben Kontakte. Es ist aber nichts spruchreif», sagte Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer.

Anders als sonst bei Rundfahrten üblich, war die letzte Etappe kein Schaulaufen. Die letzten 100 Kilometer rund um Ulrichen mit drei Steigungen der höchsten Kategorie über Nufenen-, Gotthard- und Furka-Pass stellte das Gesamtklassement auf den Kopf. In einer furiosen Fahrt entriss der Vuelta-Gewinner von 2001, Gonzalez, dem Australier Rogers am letzten Tag noch das Gelbe Trikot und siegte mit 22 Sekunden Vorsprung. Auf Ullrich hatte Gonzalez 1:36 Minuten Vorsprung.

Auf der vorletzten Etappe zum 1523 Meter hohen Verbier hatte der T-Mobile-Kapitän am Samstag Kletter-Qualitäten bewiesen und war mit der ersten Verfolgergruppe 1:20 Minuten nach dem Tagessieger Pablo Lastras (Spanien) im Ziel. Hinter dessen Landsmann Carlos Barredo kam Gerolsteiner-Profi Fabian Wegmann (Münster) zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag auf den dritten Platz. «Die Form für die Tour stimmt», freute sich Wegmann, der sich bei einem Sturz zwei Tage zuvor Verletzungen an Ellbogen und Knie zugezogen hatte.

Neben Ullrich und Wegmann überzeugte aus deutscher Sicht besonders Linus Gerdemann vom dänischen CSC-Team. Der 22 Jahre alte Profi aus Münster, der als die größte deutsche Hoffnung gilt, schaffte in seinem dritten Einsatz in einem ProTour-Team gleich den erstenspektakulären Erfolg, als er die Bergetappe in Lenk im Alleingang gewann.


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