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24.10.1999 01:05
Weitere Medaillen für BDR duch Fiedler und Weichelt

Zum dritten Mal hintereinander musste sich Jens Fiedler bei einer Weltmeisterschaft mit der Silbermedaille begnügen. Auf der Radrennbahn in Berlin unterlag der 29 Jahre alte Doppel-Olympiasieger im Sprint-Finale dem Franzosen Laurent Gane in zwei Läufen. In den beiden Jahren zuvor hatte der Chemnitzer jeweils gegen Ganes Landsmann Florian Rousseau verloren. Gane gewann seinen zweiten Titel, nachdem er mit dem französichen Trio schon im Olympischen Sprint erfolgreich gewesen war. "Ich war selten so gut in Form wie in diesem Jahr", meinte Fiedler, "zwei Wochen vor der WM hätte ich mich über Silber gefreut, jetzt nicht mehr." Seinen bislang einzigen WM-Titel gewann Fiedler 1991 in Stuttgart. Rousseau sicherte sich die Bronzemedaille im Finale um Rang drei gegen Arnaud Tournant, der Berliner Eyk Pokorny fuhr auf den 6. Rang. Die Franzosen beherrschen die WM in Berlin wie schon die Titelkämpfe vor einem Jahr in Bordeaux. Felsechste Goldmedaille für die Franzosen. Im Punktefahren der Männer war der Schweizer Bruno Risi nicht zu schlagen. Fiedler hatte schon im Halbfinale Tournant, den Weltmeister im 1.000-m-Zeitfahren und im Olympischen Sprint, drei Läufe benötigt. Den ersten Finallauf gegen Gane gewann er zwar, wurde dann aber von der Jury korrekterweise auf den zweiten Platz gesetzt. Fiedler hatte die Innenbahn bewußt zu gemacht, um seinen Kontrahenten an der Vorfahrt zu hindern. "Es war klar eine Regelüberschreitung. Das akzeptiere ich ", meinte Fiedler. Im zweiten Lauf hatte er gegen den taktisch sehr klug und bärenstark fahrenden Franzosen keine Chance. "Nach dem ersten Lauf war noch alles drin, im zweiten habe ich den Antritt regelrecht verschlafen", meinte Fiedler, "was ich heute nicht geschafft habe, muss ich in Sydney nachholen und zum dritten Mal bei Olympia gewinnen." Ihre beeindruckende WM-Serie fortgesetzt hat die 28-Jährige Felicia Ballanger. Seit 1995 in Bogota/Kolumbien gewann sie alle WM-Titel im Zeitfahren und im Sprint der Frauen. Zehn Starts, zehn Goldmedaillen - eine einmalige Bilanz. Überraschend gewann die Erfurterin Ulrike Weichelt im Zeitfahren in 35,166 Sekunden Bronze, Kathrin Freitag aus Frankfurt/Oder wurde in 35,262 Sekunden Vierte. Silber gewann die Chinesin Cuihua Hiang (34,869 Sekunden). Als erster WM-Teilnehmer konnte Bruno Risi in die Phalanx der deutsch-französischen WM-Freundschaft einbrechen. Der 31 Jahre alte Schweizer gewann zum vierten Mal den Titel im Punktefahren und stellte die WM-Organisatoren vor kleine Probleme. Bis dahin hatten sie für die Siegerehrungen lediglich die französische und die deutsche Nationalhymne bereit stellen müssen. Nach neun von zwölf WM-Wettbewerben hat Frankreich sechs und Deutschland zwei Goldmedaillen gesammelt. Zweiter im Punktefahren wurde Wasil Jakowlew aus der Ukraine vor Ho-Sung Cho aus Südkorea. Der Bremer Andreas Kappes belegte den vierten Platz, nachdem er bis zehn Runden vor Schluss des 40 km langen Rennens noch in aussichstreicher Position gelegen hatte, dann aber den Anschluss an die Spitzengruppe mit den drei Medaillengewinnern verlor. Die letzten Entscheidungen der WM fallen am Sonntag im Zweier-Mannschaftsfahren der Männer, im Punktefahren der Frauen und im Keirin, in dem Jens Fiedler seinen Titel verteidigen muss.
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