Dahle hatte trotz eines Sturzes in der Anfangsphase die Führung übernommen. Nina Göhl war mit Sabine Spitz auf der Verfolgung der Norwegerin, löste sich aber in der zweiten Runde von der Bronzemedaillengewinnerin und machte sich auf die Verfolgung der Führenden. In der vierten von sechs Runden schloß sie zu Dahle auf. „Am Berg habe ich dann gemerkt, dass noch mehr gehen könnte und habe das Tempo verschärft“, schilderte Göhl die Entscheidung auf der fünften 4,7-Kilometer-Schleife.

Die Denkhaus-Castellani-Bikerin fuhr bis ins Ziel in 1:38:07 Stunden noch 1:44 Minuten Vorsprung heraus. Dritte wurde Sabine Spitz vom Fusion Pro-Team mit 3:32 Minuten Rückstand. Katrin Schwing aus Mosbach hatte auf Rang Sieben bereits 11:58 Minuten Differenz.

Wieviel der Erfolg von Nina Göhl über die beiden olympischen Medaillengewinnerinnen wert ist, das wird sich erst bei der Weltmeisterschaft in der nächsten Woche zeigen. Gunn-Rita Dahle war noch die Einnahme von Antibiotika geschwächt und Sabine Spitz hatte, wie die Norwegerin auch, seit dem Athener Rennen wenig Ruhe und zuletzt auch noch hart trainiert. „Am Anfang ging es noch, dann haben die Beine nicht mehr her gegeben“, konstatierte Spitz. Dennoch: Nina Göhl zeigte sich im Blick auf die WM hochmotiviert. „Ich hatte noch nie so gute Leistungswerte und die anderen sind von Olympia vielleicht ein wenig ausgelaugt. Ich habe mir bei der WM Platz Fünf zum Ziel gesetzt“, sagt die 21-Jährige, der die Strecke in Les Gets, Frankreich, auch behagt.

Beim Short-Race am Abend kamen die beiden T-Mobile Biker Jochen Käß (Oberstenfeld) und Stefan Sahm (Bissingen/T.) auf die Plätze Fünf und Sechs. Der Australier Sid Taberley gewann die Konkurrenz. Stefan Sahm gelang durch einen kurzen Soloritt der Gewinn einer Sprintwertung. Am Sonntag um 11:15 Uhr starten die Herren zu ihrem Cross-Country-Rennen, in dem Marc Gölz (Weilheim/T.) von T-Mobile und Marc Hanisch (Freiburg) vom SRM Powerteam um ein WM-Ticket kämpfen.