Athen (rad-net) - Ohne weitere Medaille und mit Riesenpech für den BDR sind die Radsportwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Athen zu Ende gegangen. Lado Fumic (Kirchheim/Teck – T-Mobile) musste das Mountainbike-Rennen vorzeitig beenden, weil sein Sattel brach. Am Mount Parnitha war er sehr gut gestartet, doch schon in der ersten Runde passierte das Missgeschick. „Zunächst war es nur ein kleiner Riss an der Sattelspitze, dann bin ich immer wieder mit der Hose hängen geblieben, so dass der Sattel immer mehr kaputt gegangen ist. Das scharfkantige Material hat mir die Haut aufgerissen.“ Er hatte noch versucht, den Sattel mit dem Isolierband zu flicken, das die T-Mobile-Schriftzüge auf seinem Bike abdeckte, aber es war nicht möglich, das Rennen zu Ende zu fahren. „Ich bin enttäuscht und ratlos. Meine Beine waren gut, es hätte alles passen können. Ich war auf Erfolg ausgerichtet“, meinte der 28-Jährige, der mit dem Ziel gestartet war, eine Medaille zu gewinnen.
Das wäre die siebte für den BDR gewesen. Doch auch mit einer Gold, einer Silber und drei Bronzemedaillen fällt die Bilanz von BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer positiv aus: „Dass wir das Ergebnis von Sydney kaum erreichen würden, als wir zehn Medaillen gewannen, war uns schon vorher klar. Aber sechs Medaillen aus 17 Entscheidungen, an denen BDR-Athleten teilgenommen haben, ist ein gutes Resultat. Im Zeitfahren der Männer auf der Straße hätten wir uns noch eine Medaille gewünscht, aber das hat Guido Fulst mit dem überraschenden Gewinn von Bronze im Punktefahren auf der Bahn ausgeglichen.“
Für das beste BDR-Ergebnis im Mountainbike-Rennen der Männer, das der Franzose Julien Absalon vor dem Niederländer Bart Brentjens und Jose Antonio Hermida aus Spanien gewann, sorgte Manuel Fumic (Kirchheim/Teck – T-Mobile) auf Rang acht mit 5:27 Minuten Rückstand auf den Sieger. „Damit habe ich das hinbekommen, was ich mir vorgenommen hatte“, meinte der sechs Jahre jüngere Bruder von Lado Fumic, „aber für Lado tut es mir Leid. Für ihn wäre ohne die Panne ein Platz ganz weit vorne drin gewesen.“
Carsten Bresser (Neustadt/Weinstraße – Ralph Denk Racing) belegte Platz 20 mit 10:07 Minuten Rückstand. „Das ist schon enttäuschend. Ich habe mich so schlecht gefühlt, dass ich nach zwei, drei Runden schon aussteigen wollte. Aber ich habe durchgekämpft, ohne meinen Rhythmus je zu finden. Dass Lado aufgegeben musste ist schade. Da ist uns eine Medaille flöten gegangen“, erklärte der 33-Jährige.