Das Teilstück hatte ein relativ flaches Finale, hatte es zu Beginn aber in sich, denn nach weniger als zehn Kilometern ging es bereits hinauf nach Oberhof. Diane Ingabire (Canyon-Sram) und Margot Vanpachtenbeke (Parkhotel Valkenburg) griffen hier an, wurden aber bald wieder zurückgeholt. Später konnte sich Laura Molenaar (Parkhotel Valkenburg) absetzen und holte im Alleingang über zwei Minuten Vorsprung heraus. Dann erhöhte SD Worx wieder das Tempo, wodurch der Abstand auf weniger als eine Minute sank. Die Situation nutzte Franziska Brauße (Ceratizit-WNT), um zu der Niederländerin aufzuschlißen. Doch keine zehn Kilometer später, bei noch rund 50 zu fahrenden Kilometern, war das Duo auch wieder eingeholt. Danach gab es einige weitere erfolglose Angriffe.

Als der letzte Anstieg des Tages 30 Kilometer vor dem Ziel in Kuhndorf erreicht wurde, beschleunigte SD Worx erneut. Dadurch teilte sich das Feld und nur noch rund 40 Frauen blieben übrig. Die weiteren Kilometer bis ins Ziel wurden von zahlreichen weiteren Vorstößen geprägt. Am Ende fiel die Entscheidung aber im Sprint, in dem Wiebes vor Ex-Weltmeisterin Marta Bastianelli (UAE-Team ADQ) und Marta Lach (Ceratizit-WNT) am schnellsten war.

Durch die Zeitbonifikationen im Ziel übernahm Wiebes auch die Gesamtführung. Sie liegt vor der morgigen Schlussetappe nun zeitgleich vor Teamkollegin Mischa Bredewold, die in den vergangenen Tagen das Trikot auf ihren Schultern trug. Mit vier Sekunden Rückstand folgt Lotte Kopecky (SD Worx) auf Rang drei.