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Magnus Backstedt fährt jubelnd ins Ziel.
12.04.2004 11:48
Schwede Backstedt siegt beim Klassiker Paris - Roubaix

Paris (dpa) - Die 102. Auflage von Paris - Roubaix endete mit einer großen Überraschung, Steffen Wesemann tröstete sich mit dem Weltcup-Trikot. Der hünenhafte Magnus Backstedt feierte den ersten Sieg eines Schweden bei dem seit 1896 ausgetragenen Rad- Klassiker.

Der Skandinavier mit der Figur eines Zehnkämpfers war in einer vierköpfigen Fahrergruppe, die sich rund zehn Kilometer vor dem Ziel gebildet hatte, der schnellste Sprinter. Er verwies den Niederländer Tristan Hoffmann auf den zweiten Rang. Damit bleibt Joseph Fischer der einzige deutsche Sieger in Roubaix. Der Bayer aus Cham gewann die erste Austragung.

Wesemann, der auf der Verfolgung der vier Spitzenreiter einen Defekt hatte und zu allem Überfluss auch noch im Finale auf der Radrennbahn stürzte, löste den diesmal fehlenden Doppel-Weltmeister Oscar Freire (Spanien) an der Weltcup-Spitze mit 110 Punkten ab. Der als Mitfavorit an den Start gegangene Wahl-Schweizer aus Wolmirstedt, der vor einer Woche die Flandern-Rundfahrt gewonnen hatte, wurde nach 261 km 16. «Meine Form war super, aber leider hatte ich hier wieder großes Pech im falschesten Augenblick. Das Trikot ist wenigstens ein kleiner Trost», meinte Wesemann, der Schürfwunden davontrug.

Doppel-Olympiasieger Robert Bartko (Potsdam) aus dem niederländischen Rabobank-Team hatte noch mehr Sturz-Pech und musste wie Wesemanns Team-Kollege Andreas Klier (München) schon früh ausscheiden. Die berüchtigten Kopfsteinpflaster-Passagen waren bei trockenem Wetter in 26 Sektoren aufgeteilt und hatten eine Gesamtlänge von 51,1 km.

70 Kilometer vor dem Ziel hatte sich eine 35 Fahrer starke Kopfgruppe gebildet; in ihr fuhren alle Favoriten. Nach verschiedenen Attacken hatte sich im entscheidenden Moment eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, in der auch der dreifache Paris-Roubaix- Sieger Johan Museeuw fuhr, der sein Rad am Mittwoch nach dem Schelde- Preis in die Ecke stellen und seine Karriere beenden will.

Der 38-jährige Belgier, zuletzt 2002 Sieger in Roubaix vor Wesemann, wurde in seinem letzten Weltcup-Rennen Fünfter und hätte sogar noch mehr herausholen können. Acht Kilometer vor dem Ziel beraubte ihn ein Defekt aller Illusionen. Pech hatte auch sein Landsmann, Vorjahressieger Peter van Petegem, der Hand in Hand mit Museeuw das Ziel passierte.

Das vierte von zehn Weltcup-Rennen wird in Maastricht gestartet. Trotz ursprünglich anderer Planungen wird Ullrich, wahrscheinlich auf eine Teilnahme beim Amstel-Gold-Race verzichten. Wieder Wesemann und Vorjahressieger Alexander Winokurow (Kasachstan/T-Mobile) sind die großen Favoriten in den Niederlanden. Olympiasieger Ullrich liebäugelt mit seinem Weltcup-Debüt eine Woche später bei Lüttich- Bastogne-Lüttich.


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