Erlangen (rad-net) - Die Corona-Pandemie hat den Rhythmus aller Sportarten und Disziplinen 2020 kräftig durcheinander gebracht. Mit der Absage vieler Ereignisse und der Verschiebung der Olympischen Spiele auf das Jahr 2021 blieb keine Sportart von den Folgen der Krise unberührt. Das betrifft auch Deutschlands beste BMX-Fahrerin Nadja Pries, die allerdings mit der aktuellen Situation umzugehen weißt und auf die Spiele 2021 blickt.
Pries ist unter den olympischen Athleten kein Neuling. Bereits 2016 qualifizierte sich die zwölffache Deutsche Meisterin im BMX Race für das Sport-Highlight und reiste nach Rio de Janeiro. Tokio 2020 ist seitdem das Ziel der 26-Jährigen, was sich auch mit der Verschiebung um ein Jahr und vieler offener Fragen nicht geändert hat. Allerdings ist die Qualifikation für die anstehenden Spiele noch nicht abgeschlossen.
«Es gibt keine Antworten auf die Frage, wie man sich nun qualifizieren soll», berichtete Pries den «Erlanger Nachrichten» am Donnerstag. Normalerweise werde diese Entscheidung maßgeblich durch die Weltmeisterschaften beeinflusst. Da diese aber 2020 aufgrund der Corona-Pandemie, wie viele andere Rennen ausgefallen sind, gebe es keine Anhaltspunkte für eine mögliche Qualifikation. Und bis mehr Klarheit herrscht, wird es auch noch etwas dauern, denn wetterbedingt werden im Winter keine BMX-Wettbewerbe ausgetragen. Erst im März nächsten Jahres stehen die nächsten Events im Kalender.
Seit Beginn der Corona-Krise hat es für die BMX-Fahrerinnen keine Möglichkeit gegeben, sich auf einer internationalen Bühne zu präsentieren und Weltcup-Punkte zu sammeln. Lediglich ein Event war im Sommer an der Côte d'Azur geplant gewesen, doch Pries hatte ihre Teilnahme bereits frühzeitig verweigert, um sich und ihre Familie vor dem Virus zu schützen. Kurz vor dem Wettkampfbeginn wurden die Rennen dann auch offiziell abgesagt.
Pries macht jedoch bislang das Beste aus ihrer Situation und treibt statt dem Sport ihr Studium der Psychologie voran, wo sie derzeit ihre Bachelor-Arbeit schreibt: «Gerade bin ich in meinem normalen Trainingsrhythmus und kann mich mehr um mein Studium kümmern. Daher fällt es mir leichter, mit der Ungewissheit umzugehen. Auch ohne Olympische Spiele würde für mich nicht die komplette Welt aus den Fugen geraten. Ich stehe nicht jeden Tag nur für die Spiele auf.» Der Sport sei zwar immer ein wichtiger Teil ihres Lebens gewesen, habe aber niemals an erster Stelle gestanden, erzählte die Leistungssportlerin.
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