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Laura Stigger feiert ihren WM-Sieg in ihrer Heimatstadt Innsbruck. Foto: Innsbruck-Tirol 2018/BettiniPhoto
27.09.2018 11:16
Lokalmatadorin Stigger holt WM-Titel der Juniorinnen

Innsbruck (rad-net) - Laura Stigger ist in ihrer Heimat Straßen-Weltmeisterin der Juniorinnen geworden. Die Innsbruckerin, die auch amtierende Welt- und Europameisterin im Cross-Country ist, setzte sich im Sprint einer vierköpfigen Gruppe vor Marie Le Net (Frankreich) und Simone Boilard (Kanada) durch. Beste Deutsche war Hannah Ludwig auf Rang 19.

Das 71,1 Kilometer lange Rennen der Juniorinnen, das über zwei Berge führte, verlief sehr spannend. Bei der Anfahrt zum ersten drei Kilometer langen Berg, der rund 45 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde, blieb das Feld, abgesehen von ein paar erfolglosen Attacken, zusammen.

Selektion am ersten Berg
Dort fiel dann bereits eine Vorentscheidung, denn das Feld zerfiel dort komplett. U19-Europameisterin Aigul Gareeva (Russland) und Veronika Jandova (Tschechien) hatten das Tempo erhöht und lagen zu zweit an der Spitze des Rennens, bekamen dann aber Gesellschaft von fünf weiteren Fahrerinnen, darunter Stigger und Boilard. Im weiteren Verlauf konnte auch Le Net noch mit drei weiteren Fahrerinnen aufschließen, so dass eine elfköpfige Spitzengruppe entstand.

Zu dem Zeitpunkt befand sich die deutsche Nationalfahrerin Ludwig in der ersten Verfolgergruppe. In der Abfahrt konnte diese Gruppe aufschließen und bei der ersten Zieldurchfahrt, 23 Kilometer vor Rennende, fuhren noch 25 Fahrerinnen um die Medaillen.

Stigger attackiert
Kurz danach wurde der entscheidende, sieben Kilometer lange, Anstieg erreicht. Während Ludwig zunächst noch gut mithalten konnte, gab es auch hier immer wieder Attacken aus der Spitzengruppe. Es konnte sich aber keine Fahrerin entscheidend absetzen. Das änderte sich 15 Kilometer vor dem Ziel, rund zwei Kilometer vor dem Gipfel, als Stigger attackierte und nur noch Boilard und Barbara Malcotti (Italien) mitgehen konnten. Ludwig hatte kurz zuvor den Anschluss an die Gruppe verloren.

Mit einem Vorsprung von fast einer halben Minute ging das Trio in die Abfahrt. Unten angekommen, hatten sich hinter ihnen ein paar Verfolgerinnen nähergeschoben, aber fünf Kilometer vor dem Ziel sollte nur Le Net den Sprung nach vorne schaffen. Drei Kilometer vor dem Ziel gab es noch einmal einen ganz kleinen Anstieg, wo Le Net Probleme bekam und reißen lassen musste, doch sie konnte 500 Meter später doch wieder aufschließen. 1,5 Kilometer vor dem Ziel griff sie sogar nochmal alleine an, wurde aber wieder zurückgeholt, so dass es zum Sprint von vier Fahrerinnen kam.

150 Meter vor dem Ziel eröffnete Laura Stigger den Sprint und zog davon. Lediglich Marie le Net konnte ihr Paroli bieten, blieb aber hinter der Österreicherin. Simone Boilard konnte sich über Bronze freuen, während Barbara Malcotti, die zuvor einige Male die Führungsarbeit verweigert hatte, Vierte wurde.

«Es ist unglaublich. Mein Dank geht an all die Leute an der Strecke, die mich angefeuert haben und es ermöglicht haben, dass ich alles aus mir herausholen konnte. Ich habe nicht damit gerechnet zu gewinnen. Natürlich habe ich die Strecke gekannt, aber eigentlich komme ich ja vom Mountainbike. Ich wollte Spaß auf der Strecke haben, denn es war ja erst mein zweites Straßenrennen», sagte Stigger, in diesem Jahr zum zweiten Mal U19-Weltmeisterin im Cross-Country wurde und nun auch Titelträgerin auf der Straße ist. «Es war so knapp. Meine Beine haben so sehr geschmerzt, ich habe alles gegeben.»

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