Namur (rad-net) - Evie Richards hat beim Cross-Weltcup in Namur (Belgien) für eine kleine Überraschung gesorgt. Die erst 20-jährige Britin gewann den sechsten Lauf vor Nikki Brammeier und Eva Lechner.
Zunächst setzte sich Eva Lechner an die Spitze des Rennens. Mal war die Italienische Meisterin alleine vorne, mal hatte sie Gesellschaft von Niki Brammeier, Katie Compton oder Kaitlin Keough. Wo sie und die anderen Fahrerinnen langsam jedoch den Anstrengungen auf der technischen und matschigen Strecke Tribut zollen mussten, konnte Richards, die von weit hinten ins Rennen starten musste, in der zweiten Rennhälfte noch einmal zulegen. Sie schloss zu den vier Fahrerinnen an der Spitze auf, hielt das Tempo weiter hoch und zog davon.
15 Sekunden Vorsprung hatte Evie Richards, U23-Weltmeisterin im Cross 2015, im Ziel auf ihre zweitplatzierte Landsfrau Nikki Brammeier. Eva Lechner sicherte sich mit 24 Sekunden Rückstand noch den dritten Rang.
«Ich bin wegen Knieproblemen eine Weile nicht gefahren. Ich habe gezweifelt, ob ich hier fahren würde. Ich kann es wirklich nicht glauben, ich habe nicht einmal geglaubt, dass ich es in die Top 10 schaffen würde. Ich bin sehr glücklich», sagte Richards im Siegerinterview. «Ich musste hinten anfangen und bin am Anfang hinter ein paar Stürzen steckengeblieben. Ich wollte nur durchziehen. Als ich hörte, dass ich an der vierten Position war, konnte ich es nicht glauben, ich fühlte mich gut und wollte weiter durchziehen.»
Pauline Ferrand-Prevot fuhr in ihrem ersten Weltcuprennen nach zwei Jahren Pause auf den fünften Platz (+1:06), die Schweizer Mountainbike-Spezialistin Jolanda Neff (+1:20) belegte den achten Platz und Weltmeisterin Sanne Cant (+2:04) wurde Zwölfte. Mit Lisa Heckmann war auch eine Deutsche am Start, die auf dem 45. Rang (+6:49) ins Ziel kam.