Darfo Boario Terme (rad-net) - Die beiden Italiener Gioele Bertolini und Nadir Colledani haben im U23-Rennen der Europameisterschaften in Darfo Boario Terme vor heimischem Publikum einen Doppelsieg gefeiert. Bertolini gewann mit sechs Sekunden vor Colledani und 1:15 Minuten vor dem Dänen Simon Andreassen. Bester Deutscher war Lukas Baum auf Rang 15.
Die mit Hoffnungen auf Top-Ten-Platzierungen gestarteten deutschen U23-Fahrer erhielten bereits in der verkürzten ersten Runde einen Dämpfer. Der Freiburger Max Brandl bekam schon auf dem ersten Kilometer Kreislauf-Probleme, fiel weit zurück und gab auf. „Ich habe keine Ahnung was los war“, sagte Brandl.
An 14. Stelle fahrend erlitt Georg Egger in Runde zwei einen Hinterrad-Defekt und hatte damit keine Chance mehr auf eine gute Platzierung. Er wurde am Ende nur 32. (+8:33).
Lukas Baum (Neustadt/W.) lag zu diesem Zeitpunkt auf Position acht und war damit noch die einzig verbliebene deutsche Hoffnung.
Doch der Pfälzer konnte die Position nicht halten. „In der vorletzten Runde hat es mich zweimal auf die Fresse gelegt“, erklärt Baum, warum er am Ende nur 15. (+4:10) wurde. Bis dahin war er mit seinem Rennen halbwegs zufrieden, mokierte aber, dass „zäh“ gelaufen sei. „Ich hatte nie so den guten Tritt und musste von Anfang an kämpfen“, bekannte Baum. „Dieses Jahr hatte ich ein einziges Rennen, in dem es gut gelaufen ist und das bei der Bundesliga in Wombach.“
Niklas Schehl (Braunsbach) wurde 28. (+7:08). Das lag für ihn im ersten U23-Jahr voll im Bereich der Erwartungen, auch seiner eigenen. „Top 30 hatte ich mir zum Ziel gesetzt. Den super Punch am Berg hatte ich nicht, aber bin gut durchgekommen und habe keine Fehler gemacht“, sagte der technisch starke Schehl.
So hatten die Deutschen mit den Medaillenrängen nichts zu tun. Am Anfang machte der Lette Martins Blums, derzeit U23-Weltcup-Führender, das Tempo und es entstand eine dreiköpfige Spitzengruppe, gemeinsam mit Nadir Colledani und Simon Andreassen. Als Blums in der dritten Runde in Drop „The Wall“ einen Fahrfehler beging, lagen Colledani und Andreassen plötzlich alleine vorne. Im nächsten Anstieg ließ das Leichtgewicht Colledani den athletischeren Andreassen zurück und schien einem Sieg entgegen zu fahren.
Doch da hatte Gioele Bertolini seine Aufholjagd bereits begonnen. Er schloss in der vorletzten Runde zu seinem Landsmann auf und in der Schlussrunde erwies er sich als der etwas Stärkere.
Blums hatte seinen Rhythmus verloren und war nicht mehr in der Lage Andreassen zu gefährden.