Hagen (rad-net) - Mit fünf Athleten reist MTB-Bundestrainer Peter Schaupp am kommenden Montag nach Rio de Janeiro, wo am 11. Oktober auf dem olympischen Mountainbike-Kurs ein Test-Rennen stattfindet. Das Quintett hat die geforderte Olympia-Norm bereits erfüllt, doch nicht alle werden nächstes Jahr im August am Start stehen dürfen.
Sabine Spitz, Helen Grobert (Ghost Factory Racing), Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) sowie Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) und Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing Bikes) treten die Reise nach Brasilien an, um die Gegebenheiten vor Ort kennen zu lernen. Allerdings wird nächstes Jahr eine der drei Damen in Rio nur Zuschauerin sein, denn maximal zwei Frauen pro Nation dürfen im Cross-Country-Rennen am Start sein.
Bei den Herren könnten es dagegen Drei sein, wenn der Verband in der Nationenwertung unter den besten Fünf ist. Aktuell haben nur Fumic und Milatz die Norm erfüllt. Das Rennen am Sonntag wird wohl von den wenigsten der Profis ernst genommen. «Nein, meine Saison ist eigentlich schon zu Ende», wehrt etwa Manuel Fumic etwaige Ambitionen ab, «da geht es nur drum die Strecke kennen zu lernen und unter Wettkampf-Bedingungen zu erleben.»
Die Strecke, ihre technischen Anforderungen und ihr Profil schon frühzeitig kennen zu lernen, macht insofern Sinn, als dass sich die Athleten auf dieses Vierjahres-Highlight optimal vorbereiten können. Was die Trainingsgestaltung angeht, wie auch die mentale Einstellung. Die Länge und die Abfolge der Anstiege und Abfahrten werden zum geeigneten Zeitpunkt im Training simuliert, ebenso wie die fahrtechnischen Herausforderungen.
Mit knapp fünf Kilometern wird die Länge des Kurses angegeben und wenn man sich das On-Board-Video anschaut, dann ähnelt die Strecke der von London 2012 beträchtlich. Nahezu der ganze Kurs ist künstlich angelegt. Der südafrikanische Streckendesigner Nick Floros, der auch für die WM-Strecke in Pietermaritzburg (2013) verantwortlich zeichnet, hat den Kurs entworfen.
Das Test-Event erfüllt nicht nur für die Sportler eine Funktion, sondern auch für die Organisatoren. Strecke, Location und Abläufe sollen erprobt werden, um eventuell Korrekturen vornehmen zu können. Diesmal ist man für den Test allerdings von den erlaubten Starterzahlen abgewichen, die nächstes Jahr am 20. und 21. August im olympischen Mountainbike-Zentrum vorgesehen sind.
Anstatt 50 sollen am 11. Oktober 80 Männer und anstatt 30 Damen 50 am Start ein, die Startplätze pro Nation werden nach einem Quoten-System vergeben. Sollten, müsste man eigentlich sagen. «Es sieht so aus, als ob wir zwischen 48 und 52 Herren und 30 bis 34 Damen am Start haben werden», sagt Simon Burney. Also doch ungefähr die Zahlen, die auch 2016 an der Startlinie stehen werden.
Start ist am Sonntag, 11. Oktober um 6 Uhr Mittel-Europäischer Sommerzeit für die Damen und um 9 Uhr für die Herren.