Hamburg (rad-net) „Ich muss wieder ganz von vorne anfangen.“ So beschreibt Jens Schwedler, amtierender Deutscher Meister im Querfeldein die aktuelle Situation. „Nach meinem Ausstieg beim Weltcup in Frankfurt habe ich mich noch mal von mehreren Ärzten durchchecken lassen.“ Die Diagnose: neben der schon seit einer Woche bekannten Gastritis schwächte ein entzündeter Zahn das Immunsystem und damit die Leistungsfähigkeit des Sportlers. „Zusammen mit dem verschriebenen Antibiotika war es gar nicht möglich, eine vernünftige Leistung zu zeigen: Heute weiß ich: ich hätte auf das Weltcup-Rennen verzichten sollen. Aber es wahr halt das erste deutsche Weltcup-Rennen überhaupt! Da wollte ich natürlich unbedingt am Start sein!" sagt Schwedler heute. „Die Folge: Training und Wettkämpfe haben den Körper weiter geschwächt. Eine Erholung fand nicht statt.“
Jetzt zieht der 34jährige Pinneberger die Notbremse: Ein radikaler Neuanfang mitten in der Saison. Erster Schritt: eine Woche Pause. „Die Wunde im Kiefer und der Magen müssen erst mal – auch mit Hilfe der Antibiotika – vernünftig ausheilen, ehe ich wieder daran gehen kann, eine neue Form aufzubauen“ stellt Schwedler seine Ziele für die nächsten Tage da. „Danach werde ich mit dem Team ins Trainingslager nach Mallorca gehen und dort konsequent wieder an meiner Grundlage arbeiten. Harte Einheiten und Sprints sind erst mal tabu“ weiß der erfahrene Sportler und Trainer.
Ebenso will Schwedler in Zukunft mehr mit dem Bundestrainer Peter Weibel zusammenarbeiten. „Wir haben uns in Frankfurt zusammengesetzt und Missverständnisse aus dem Weg geräumt“ berichtet Schwedler, der auch weiterhin von Mike Kluge trainiert wird. „Mike wird vor allem für den Technik zuständig sein, Peter Weibel für die körperliche Fitness“ beschreibt der Deutsche Meister die Aufgabenteilung.
Konsequenterweise hat Jens Schwedler nun sämtliche Renn-Veranstaltungen bis Weihnachten abgesagt: „Mein Ziel ist und bleibt die deutsche Titelverteidigung und die erfolgreiche Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Monopoli so wie die noch kommenden Worldcups. Das ist auch jetzt noch möglich. Aber nur, wenn ich einen radikalen Schnitt setze und ganz bewusst neu anfange.“