Bad Säckingen (rad-net) - Mit der «Gold Trophy Sabine Spitz» startet am morgigen Ostersonntag und am Ostermontag die Internationale MTB-Bundesliga in Bad Säckingen in die Saison 2013. Olympiasiegerin Sabine Spitz trifft auf starke ausländische Konkurrenz und im Herren-Rennen werden der Olympia-Dritte Marco Fontana und der WM-Dritte Mathias Flückiger die Prüfsteine für Europameister Moritz Milatz sein.
«Ich freue mich darauf, dass es wieder los geht. Beim ersten Rennen ist man immer besonders motiviert», sagte Milatz. Nicht für alle ist es der erste Wettkampf, aber für die allermeisten die erste ernsthafte Nagelprobe.
«Ich habe jetzt natürlich noch nicht die absolute Topform, aber das wird den Konkurrentinnen genauso gehen. Bis zum ersten Weltcup sind es noch sieben Wochen und die Form würde bis dahin wieder verpuffen», erklärte Sabine Spitz. Die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin aus Murg-Niederhof ist deshalb vor dem Heim-Rennen zurückhaltend bei ihrer Ansage. «Ich sage nicht, ich gehe da rein und sage, ich will gewinnen. Das wird sicher schwierig. Wenn ein gutes Resultat heraus kommt, freue ich mich umso mehr.»
Dass es schwierig wird, das liegt auch daran, dass die Konkurrenz sehr stark besetzt ist. Für die zweifache Weltmeisterin und Olympia-Vierte Irina Kalentieva aus Russland gilt möglicherweise das Gleiche wie für Sabine Spitz. Sie benötigt immer einige Rennen Anlaufzeit, um zur großen Form aufzulaufen. Das könnte bei der Schweizerin Katrin Leumann anders sein, sie hat vor drei Wochen auf Zypern schon sehr gute Form gezeigt. Adelheid Morath ist voriges Jahr in Bad Säckingen Deutsche Vizemeisterin geworden und auch sie hat beim Cyprus Sunshine Cup auf Zypern schon beachtliche Form an den Tag gelegt. Vor drei Wochen gewann sie dort das letzte Rennen.
Die Schwedin Alexandra Engen dürfte mit der technisch anspruchsvollen 3,9 Kilometer langen Strecke bestens zurechtkommen. Sie gewann 2012 die Gesamtwertung der Internationalen MTB-Bundesliga und als Weltmeisterin in der jungen Sprint-Disziplin besitzt sie die Explosvität, die in Bad Säckingen gefragt ist. Bei ihrer österreichischen Teamkollegin Elisabeth „Lisi“ Osl wäre es auch keine Überraschung, wenn sie auf dem Podest stehen würde. Die fahrtechnisch sehr versierte Kathrin Stirnemann aus der Schweiz, Teamkollegin von Sabine Spitz, könnte auch eine gute Rolle spielen. Ihre Landsfrau Esther Süss ist ebenso eine Siegkandidatin.
Wenn Moritz Milatz auf dem fünfköpfigen Podium stehen würde, wäre das sicher keine Überraschung. Allerdings hat es der Europameister mit so viel Konkurrenz zu tun, dass er die Siegerehrung auch verpassen könnte, ohne das als Enttäuschung einordnen zu müssen.
Der Schweizer Mathias Flückiger, WM-Dritter des vergangenen Jahres und U23-Weltmeister 2010, hat zwar auch noch keinen Mountainbike-Wettkampf bestritten, doch der 24-Jährige gehört trotzdem zu den Siegkandidaten. Das gilt für Marco Aurelio Fontana sowieso. Er hat die acht harten Tage der Cape Epic schadlos überstanden und kommt daher mit einem hohen Grundniveau an den Hochrhein. Fabian Giger ist 2012 endgültig in die Weltspitze vorgestoßen. Da er sich vor vier Wochen auf Zypern auch schon in wettkampftauglicher Form präsentiert hat, muss man auch in Bad Säckingen mit dem Weltranglistenvierten rechnen. Solches lässt sich auch von seinem schwedischen Teamgenossen Emil Lindgren behaupten. Nicht unterschlagen sollte man Thomas Litscher. Der U23-Weltmeister von 2011 hat sich nach einem verletzungsgeprägten Jahr viel vorgenommen für diese Saison. Sein Teamgenosse Ondrej Cink ist auch in guter Form.
Der Deutsche Meister Manuel Fumic verzichtet wegen einer privaten Feierlichkeit auf einen Start. Dafür darf man gespannt sein, wie sich der Deutsche U23-Meister Markus Schulte-Lünzum aus Haltern im Elite-Feld schlägt. Er dürfte noch im Nachwuchs-Rennen starten, stellt sich aber in der Bundesliga der älteren Konkurrenz. Der dreifache Deutsche Meister Wolfram Kurschat zeigt sich selbst «gespannt auf das Feedback», das ihm sein Körper im ersten Rennen gibt. «Vielleicht kriege ich einen auf die Mütze, vielleicht geht es aber auch ganz gut. Die Tests verliefen eigentlich besser als erwartet», so Kurschat. Andy Eyring hat sich in Israel bereits in Wettkampfmodus gebracht.
In der männlichen U23-Kategorie werden am Sonntag rund 90 Fahrer ins Rennen gehen. Darunter der Münstertäler Julian Schelb und U23-Vizemeister Christian Pfäffle aus Neuffen, die sich gegen starke internationale Konkurrenz wehren müssen. Nicht zuletzt weil das Rennen zum U23-Europacup zählt. Die sicher hochmotivierte Deutsche U23-Meisterin Helen Grobert aus Remetschwiel wird innerhalb der U23-Kategorie der Frauen eine wichtige Rolle spielen. Sie hat nach überstandenem Abitur jetzt mehr Zeit sich auf den Sport zu konzentrieren und will sich dem heimischen Publikum so gut wie möglich präsentieren. Die U23-Damen fahren innerhalb des Elite-Rennens, werden aber für den U23-Europacup extra gewertet.
Bei den männlichen Junioren U19 wird die Starterzahl möglicherweise sogar dreistellig sein. Auch hier sorgt der Europacup-Status für internationale Beteiligung. In der weiblichen U19-Klasse, die am Montag mit Zeitverzögerung nach den Damen ins Rennen geschickt wird, ist Vizeweltmeisterin Sofia Wiedenroth favorisiert.
