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Floyd Landis (l) und Lance Armstrong 2004 gemeinsam auf der Tour.
09.07.2010 16:37
Wieder Vorwürfe gegen Armstrong - Bruyneel-Dementi

Gueugnon (dpa) - Der dreimalige Toursieger Greg LeMond und der geständige Dopingsünder Floyd Landis haben weitere Anschuldigungen gegen ihren Landsmann Lance Armstrong erhoben.

In einem Beitrag der ARD-«Sportschau» rückte der Ex-Radstar LeMond den Tour-Rekordchampion aus den USA erneut in die Nähe von Doping. «Ich habe Lance mal erzählt, hätte ich Epo genommen, dann hätte ich wohl mit acht Minuten anstatt mit acht Sekunden Vorsprung die Tour 1989 gewonnen. Darauf sagte Armstrong: 'Komm, jeder nimmt doch EPO'. So war das Gespräch mit Armstrong», sagte LeMond in der ARD.

Damit nahm der Amerikaner Bezug auf seinen Tour-de-France-Sieg vor 21 Jahren, als er mit dem historisch knappsten Vorsprung von nur acht Sekunden vor dem Franzosen Laurent Fignon gewonnen hatte.

Im selben TV-Beitrag gab es neue Vorwürfe gegen Armstrong. Die ARD zitierte aus E-Mails, die Landis an seinen Ex-Teamkollegen geschrieben haben soll. Darin habe der 34-Jährige den Texaner aufgefordert, juristische Schritte gegen ihn einzuleiten. «Bitte hören Sie mit Ihren Drohungen auf und erstatten Sie stattdessen Strafanzeige. Die Anschuldigungen sind begründet. Das Publikum wurde betrogen», so Landis in einer Email an Armstrong.

Kurz vor dem Tour-Prolog am vergangenen Samstag hatte Landis bereits via «Wall Street Journal» erklärt, unter Armstrong und dessen Teamchef Johan Bruyneel sei Doping jahrelang an der Tagesordnung gewesen. Landis bekräftigte laut ARD seine Anschuldigungen in der direkten Korrespondenz mit dem siebenfachen Tour-Champion: «Mr. Armstrong, ich sage Ihnen in aller Deutlichkeit, dass ich Sie und unsere früheren Mannschaftskameraden beschuldige, Blutdoping betrieben und Dopingmittel genommen zu haben, so dass Sie dreimal die Tour de France gewinnen konnten.»

Zwischen 2002 und 2004 waren Landis, dessen Tour-Sieg 2006 später wegen Testosteron-Dopings aberkannt wurde, und Armstrong gemeinsam im US-Postal-Team gefahren. Wie zuvor schon Armstrong wies nun auch der Belgier Bruyneel, Teamchef von Armstrongs RadioShack-Team, alle Landis-Vorwürfe zurück. Bruyneel war vom belgischen Radsport-Verband KBWB und vom Weltverband UCI befragt worden, teilte der KBWB mit.

In einer anderen Causa will die UCI hingegen vorerst nicht tätig werden. Nach den pauschalen Vorwürfen von Jan Ullrichs ehemaligen Betreuer Rudy Pevenage sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani: «Zur Zeit gibt es keinen Grund für eine Reaktion von uns. Da hat ein Typ etwas Falsches gemacht und sagt jetzt, andere haben auch etwas Falsches gemacht: Das ist ein bisschen einfach.»

Pevenage hatte erklärt, Kunden des Doping-Arztes Eufemiano Fuentes führen im Radsport-Zirkus «weiter ungestraft vorne mit.» Er nahm damit auch Bezug auf die gerade laufende Frankreich-Rundfahrt. Namen wollte der Belgier nicht nennen: «Ich habe schon unheimlich viel Geld an Anwälte gezahlt, das reicht mir», erklärte der 56-Jährige.


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