Godefroot weist Kritik an Ullrich zurück

Walter Godefroot hat die von der französischen Sportzeitung L'Equipe geübte Kritik an Radprofi Jan Ullrich (Merdingen) zurückgewiesen. Die Franzosen hatten geklagt, daß Ullrich kein Vorbild sei, da er sich nur auf ein Rennen im Jahr konzentrieren würde, und daß er bei Vorbereitungsrennen frühzeitig aussteige. "Jan ist in einer weitaus besseren Verfassung als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres", meinte Godefroot: "Die L'Equipe hat ihn auch schon im Vorjahr angegriffen und nicht Recht behalten. Ein Marathonläufer hat auch nur zwei Höhepunkte in der Saison. Da kann man nicht erwarten, daß ein Radrennfahrer 100 Tage im Jahr auf höchsten Niveau fährt. Drei Wochen im Juli sind schon ein langer Zeitraum, um Höchstleistung zu bringen. Die Redakteure der L'Equipe denken noch wie vor 20 Jahren, mittlerweile hat sich der Radsport verändert." Wegen einer Erkrankung war Ullrich in seiner Saisonvorbereitung weit zurückgeworfen worden. Deshalb konnte er nicht wie vorgesehen beim Klassiker Mailand-San Remo Ende März starten und wird auch nicht Lüttich-Bastogne-Lüttich am kommenden Sonntag bestreiten. "Ich bin überzeugt, daß Jan am 1. Mai beim Henninger Turm in guter Form sein wird. Warum soll er dort nicht zu den Favoriten zählen?", meinte Godefroot. Ullrich sei erst 26 Jahre alt, habe einmal die Tour gewonnen und sei zweimal Zweiter geworden. Miguel Indurain habe erst mit 27 zum ersten Mal die Tour gewonnen.
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