Melbourne (rad-net) - Mit Gold und Bronze präsentieren sich die Bahn-Fahrer des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) auch am zweiten Tag des Weltcups in Melbourne stark. Nach Bronze durch Madeleine Sandig im Punktefahren entschied Carsten Bergemann den Keirin-Wettbewerb für sich und holte dem BDR-Team damit die erste Goldmedaille in Australien. Im Finale setzte sich Bergemann vor dem Vize-Weltmeister im Sprint, Azizulhasni Awang aus Malaysia, und dessen Landsmann und Keirin-Spezialist Josiah Ng durch. Dafür gab‘s erwartungsgemäß Lob vom Bundestrainer: «Das war endlich mal ein konsequenter Lauf von ihm», so Detlef Uibel.
Der Olympia-Fünfte Bergemann hatte eineinhalb Runden vor dem Ziel angetreten und sich souverän durchgesetzt. «Ich bin sehr glücklich, das war nach zehn Jahren mein erster Einzelsieg im Weltcup», so Bergemann.
Sandig, auf der Straße in der Equipe Nürnberger Versicherung unterwegs, musste sich in Australien nur der italienischen Weltmeisterin Giorgia Bronzini sowie der punktgleichen US-Amerikanerin Shelley Olds geschlagen geben. «Eine starke Leistung», so Bundestrainer Thomas Liese. «Das war eines der spannendsten und offensivsten Punktefahren der Frauen, welches ich bis jetzt gesehen habe. Madeleine hat dabei dem Rennen den Stempel aufgedrueckt.»
«Nach der verpassten Chance in der Verfolgung habe ich meine ganze angestaute Energie in das Punkte-Finale gesteckt und alles riskiert. Ich bin sehr gluecklich. Jetzt ist die WM-Teilnahme sicherlich ein Thema», sagte Sandig, die in der Einerverfolgung nur enttäuschende Siebte geworden war. Die 26-Jährige aus Frankfurt hatte sowohl die zweite als auch die siebte Wertung des 20 Kilometer langen Rennens gewonnen, allerdings im Finale das Nachsehen gegenüber Olds. Sandigs Teamkollegin Elke Gebhardt beendete das Rennen mit einem Punkt auf Rang 13.
Der deutsche Bahnvierer mit Henning Bommel, Robert Bengsch, Marcel Kalz und Stefan Schäfer enttäuschte dagegen und musste sich in Melbourne in der Zeit von 4:10,097 Minuten und dem sechsten Platz begnügen. «Wir wollten deutlich schneller fahren. Ziel klar verfehlt», bilanzierte Stefan Schäfer. Den Sieg holte sich Australien im Finale gegen Großbritannien.
Weltcup in Melbourne: Bahnrad-Trio auf Platz zwei