Tarbes (dpa) - Das angekündigte Funkverbot auf der zehnten und 13. Etappe der Tour de France hat bei Teams und Fahrern große Verärgerung ausgelöst. In einer Petition an den Radsport-Weltverband UCI verliehen 18 der 20 teilnehmenden Mannschaften ihrer Empörung über die Neuerung Ausdruck.
Dies berichtete der Internetanbieter «cyclingnews». Die UCI hatte für die Etappen am 14. und 17. Juli verordnet, dass die Fahrer nicht mit ihren Team-Leitungen in den Fahrzeugen kommunizieren dürfen. «Das ist total gefährlich. Die wollen das Rennen einfach nur konfus machen», sagte Christian Henn, Sportlicher Leiter des Milram-Teams, der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Wie die anderen Sportdirektoren verwies Henn darauf, dass ein Funkverbot extreme Gefahren für die Fahrer berge. So könnten die Profis etwa nicht vor scharfen Kurven, Rollsplitt oder Ölspuren auf den Straßen gewarnt werden. «Das ist einfach Blödsinn. Bei der Tour sind oft Leute auf der Strecke, manchmal gibt es Stürze, manchmal ist ein Lastwagen auf der Straße. Der Funk könnte unsere Haut retten», sagte der Berliner Jens Voigt stellvertretend für den Großteil des Pelotons.
Tour-Sprecher Christophe Marchadier verteidigte die geplante Neuerung und verwies in der «New York Times» darauf, dass das Funkverbot bereits bei den französischen Meisterschaften problemlos zum Einsatz gekommen sei. «Die Fahrer werden mehr über das Rennen nachdenken und miteinander sprechen. Sie werden nicht wie Maschinen auf Leute hören, die ihnen sagen, was sie tun sollen.»
Astana-Teamchef Johan Bruyneel, dessen Asse die Tour bislang nach Belieben dominieren, sagte: «Die Tour de France ist kein Ort für Experimente oder Tests. Ich denke, dass sollte man zunächst im Training oder bei kleineren Rennen ausprobieren. Deshalb können wir das nicht akzeptieren», begründete der Belgier den Protest der Teams. Einzig die beiden französischen Mannschaften Cofidis und Francaise des Jeux sollen die Petition nicht mittragen.