Paris (dpa) - Der nächste Disput auf höchster Ebene der Radsport- Funktionäre bahnt sich an. Der Weltverband UCI und die Französische Anti-Doping-Agentur AFLD streiten sich um die Hoheit bei den Doping-Kontrollen der nächsten Tour de France.
UCI-Chef Pat McQuaid bot dem AFLD-Präsidenten Pierre Bordry, der in diesem Jahr zum ersten Mal die Tour-Tests leitete und sieben «Doping-Sünder» herausfischte, ein Gespräch über die Zuständigkeiten an.
Bordrys Organisation war in diesem Jahr nach einer erbitterten Kontroverse zwischen Tour-Veranstalter ASO und UCI für die Tests mit großer Konsequenz eingesprungen. Nach einem Führungswechsel an der ASO-Spitze gab es seit August aber wieder eine Annäherung zum Dachverband, der wieder auf sein Alleinvertretungs-Recht pocht. «Wir sind als internationaler Dachverband im Radsport weltweit für die Doping-Kontrollen zuständig und wir werden diesen Job korrekt erledigen», sagte McQuaid, der zuletzt für die Tests 2007 verantwortlich war.
«Ich bin Teil der öffentlichen Ordnung mit dem Auftrag gegen Doping zu kämpfen. Wir hatten in diesem Jahr eine aktive Anti-Doping- Politik und ich will keine Rückschritte», sagte Bordry, der das Gesprächsangebot des einst von der ASO wegen angeblicher Versäumnisse im Anti-Doping-Kampf heftig kritisierten McQuaid annahm. «Das muss aber vor Dezember stattfinden, bevor die Trainingsphase der Fahrer für die kommende Saison beginnt», gab Bordry zu bedenken.