Val di Sole (rad-net) - Moritz Milatz aus Freiburg hat bei der Weltmeisterschaft der Mountainbiker im italienischen Val di Sole mit Platz neun überrascht. Die Medaillen gingen an die Schweizer Christoph Sauser, Florian Vogel und Ralph Näf, die den Eidgenossen damit einen Dreifach-Erfolg sicherten.
Moritz Milatz zeigte nicht nur körperlich, sondern auch taktisch ein starkes Rennen. Er ließ sich in der Startphase nicht verrückt machen und nahm den ersten steilen Berg nicht „mit Gewalt“, wie er es ausdrückte. Ab der zweiten Runde legte Milatz von Rang 40 aus den Vorwärtsgang ein und nach vier von sieben Runden war er auf Rang 13 angekommen. Vor ihm brachen einige Fahrer ein und auch ein prominenter Name gab auf. Titelverteidiger Julien Absalon aus Frankreich beendete das Rennen in der vorletzten Runde, als ihn der Schweizer Ralph Näf passiert hatte.
Milatz kämpfte gemeinsam mit dem Niederländer Rudi van Houts und dem Briten Oliver Beckinsale um Rang neun und und konnte die beiden Konkurrenten in der letzten Runde zu distanzieren. „Endlich hat mal alles geklappt. Ich habe mich super gefühlt und bin immer weiter nach vorne gekommen. Das hat natürlich motiviert“, sagte Milatz mit strahlendem Gesicht. Er hatte im Ziel 6:51 Minuten Differenz auf Weltmeister Sauser.
Zweitbester Deutscher war Lado Fumic auf Platz 23 mit einem Rückstand von 10:03 Minuten. Sein Bruder Manuel stürzte, etwa an 25. Stelle liegend, und musste verletzt aufgeben. Jochen Käß aus Weil im Schönbuch belegte mit 14:49 Minuten Rückstand Platz 40. Wolfram Kurschat kam mit einer Runde Rückstand auf Rang 58., Karl Platt hatte als 66. zwei Runden Rückstand.
Die schwül-heißen Temperaturen und der extrem schwere Kurs brachten viele Fahrer an die Grenze ihrer Belastbarkeit.
An der Spitze diktierten Christoph Sauser und Florian Vogel derweil von Beginn an das Tempo und setzten sich schon in der ersten Runde ab. Kurze Zeit konnte der Schwede Fredrik Kessiakoff den Anschluss herstellen, doch in der dritten Runde fiel er wieder zurück. Dann ließ sich Sauser nicht mehr auf ein Teamwork ein und setzte zum Solo an. Schnell vergrößerte er den Vorsprung und holte sich zum ersten Mal in seiner Karriere Cross-Country-Gold. Er siegte in 1:58:26 Stunden mit 2:54 Minuten Vorsprung auf Florian Vogel und 4:19 Minuten vor Ralph Näf, der von Rang 28 eine famose Aufholjagd angesetzt hatte. Erhard Goller