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Atempause: Die UCI-Kommissäre Alexander Donike, der Niederländer Martin Swinkels und Jinshan Zaho aus China. Foto: BDR
30.03.2008 17:55
Am Abend „Wasser in den Schuhen“ - Stress für Alexander Donike am Bahn-Rand in Manchester

Manchester (rad-net) - Fünf Tage Bahn-Weltmeisterschaft, das heißt auch für die Jury fünf Tage Dauerstress. „Am Freitag war‘s ganz besonders heftig. Da gab‘s zwischenzeitlich mal acht bis zehn Entscheidungen in 90 Minuten, da steht einem das Wasser dann in den Schuhe“, sagt Alexander Donike. Der UCI-Kommissär aus Düren war im vergangenen Jahr auf Palma de Mallorca bereits Präsident der WM-Jury. In Manchester ist Donike, für die Bereiche Bahn- und Straße nach Einsätzen ranghöchster deutscher Kommissär, als so genannter „Judge-Referee“, als Oberschiedsrichter im Einsatz.

„Damit bin ich auch derjenige, der die Rübe hin hält“, sagt der 46-Jährige. Überwacht von über zehn Fernsehkameras an der Bahn muss Donike zunächst ganz im Vertrauen auf seine zwei Augen in Sekunden eine Entscheidung treffen, die für den betroffenen Sportler manchmal den Unterschied zwischen Medaille und Niederlage ausmacht. Immerhin kann Donike dabei auf eine Menge Erfahrung bauen. „Zuletzt gut 120 Renntage im Jahr“, ist er im Einsatz, damit bei den großen Straßenrennen und den wichtigsten Bahn-Wettkämpfen der Welt alles richtig läuft. Unter anderem wird er im Sommer auch in Peking dabei sein.

Wie heikel sein Job ist, hat sich unter anderem im Punktefahren der Männer gezeigt, als Donike dem Franzosen Christophe Riblon während des Rennens auf Grund eines Regelverstoßes die fünf Punkte einer Wertung nicht anerkannte. „Und am Ende wird Riblon mit einem Punkt Rückstand Zweiter. Der stand natürlich erstmal bei mir auf der Matte“, so Donike. Hier zahlt sich dann die komplette Überwachung durch das Fernsehen aus. „Ich habe ihm die Szene gezeigt, da hat er es wohl eingesehen“, so der Kommissär aus Düren. „Es geht bei meiner Arbeit nicht darum, Athleten zu bestrafen, sondern die Chancen der anderen zu wahren“, sagt Donike.

Dafür gilt es, vor allem zu beobachten. „Ich bin nicht Teil des Geschehens, ich bin nicht vor Ort, um im Fernsehen zu sein, ich bin nur da, um Entscheidungen zu treffen“, so der Rheinländer. Diese Einstellung kam ihm am Ostermontag auch bei der Absage des Rennens Rund um Köln zu Gute, für das er als Technischer Leiter in der Organisation mitverantwortlich ist. „Ich kann nur die Situation analysieren und eine Lösung suchen, Emotionen haben da nichts zu suchen“, sagt Donike. Ähnlich nüchtern betrachtet er auch die Entscheidungen auf der Bahn. „Meist weiß ich nicht einmal, wer gerade mitfährt und schon gar nicht, wer am Ende gewonnen hat.“

Eine Einstellung, die auch hilft, die eigene Neutralität zu wahren. „Am schlimmsten wäre, wenn man mir vorwerfen könnte, ich würde Fahrer oder Nationen bevorzugen oder besonders behandeln.“ Um diesem Verdacht von vornherein zu entgehen, betrachtet Donike jedes Rennen isoliert. „Ich muss mich selber nach jedem Rennen auf Null setzen, es muss nach jedem Rennen neu losgehen“, sagt Donike.

Trotzdem ist Vorbereitung auch für die Jury alles. Der Tag des Judge-Referees beginnt in Manchester in der Regel gegen 7 Uhr. „Ich muss mich ja selber auch noch etwas bewegen“, sagt Donike. Nach dem Frühsport und dem Frühstück geht‘s je nach Beginn der Rennen gegen 11 Uhr auf die Bahn. „Spätestens zwei Stunden vorher sind wir da und besprechen, was am Abend vorher war, was vielleicht nicht so riesig gelaufen ist. Dann kommt die Vorbesprechung für den aktuellen Tag“, erklärt Donike. Insgesamt überwachen bei den Weltmeisterschaften gut 20 Kommissäre den Ablauf. An der Spitze steht dabei das fünfköpfige Kollegium mit dem Präsidenten, dem Starter, dem Judge-Referee und zwei Kollegen auf den Geraden. Unterstützt wird das Team durch einen Sekretär und zahlreiche Kommissäre des Verbandes.

Bis zu sieben Stunden sind die Kommissäre in Manchester auf der Bahn im Einsatz und immer unter Strom. „Man muss sich in jeder Situation auch der Tragweite seiner Entscheidung bewusst sein“, sagt Donike. Trotzdem macht dem Jury-Routinier, der nach Machnester, Melbourne, Antwerpen und Palma de Mallorca mittlerweile bei der fünften Bahn-WM dabei ist, die Arbeit Spaß. „Für das Geld kann man das auch nicht machen. Für den Einsatz hier gibt‘s den ganz normalen UCI-Satz, das sind 105 Euro.“

Immerhin kann auch Donike in Manchester noch dazulernen: „Es gibt immer noch Situationen, die total neu sind. Auch wenn es nicht viele sind, hin und wieder ist auch noch ein neuer Trick dabei“, sagt Donike.


Berichte von der Bahn-Weltmeisterschaft vom 26. bis 30. März in Manchester:

30. März: Keirin: Christin Muche holt Bronze
30. März: Am Abend „Wasser in den Schuhen“ - Stress für Alexander Donike am Bahn-Rand in Manchester
29. März: Bahn-WM: Silbermedaille für Pollack und Kluge
28. März: Bahn-WM: Verfolgerinnen holen Bronze
28. März: Teure Siegerehrung: Bundeswehr-Sticker kostet Welte 2000 Franken
27. März: Bronze für Welte und Glöß - „Zu zweit gewinnen macht Spaß“
27. März: Hintergrund: Erstmals seit 1908 kein deutscher Bahn-Vierer qualifiziert
27. März: Trotz Vierer-Aus: „Zwischenbilanz positiv“
26. März: Erste Medaille für den BDR: Bronze für Kluge
26. März: Bartko: „Der bitterste Moment meiner Karriere“
26. März: Brite Hayles für Bahnrad-WM gesperrt
26. März: WM-Vorschau: „Olympia-Quali an erster Stelle“

Tagebuch der Bahn-Nationalmannschaft von der WM in Manchester



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