Stuttgart (rad-net) - Einen „gemischten Auftakt“ und ein „starkes Finale“ erlebte die Rad-Weltmeisterschaft in Stuttgart aus Sicht von Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer in dieser Woche. „Wir haben durch den Titel von Hanka Kupfernagel und den Platzierungen im Zeitfahren der Männer auf der einen Seite einen perfekten Start erlebt, der vor Ort leider unter dem Wetter und in der Berichterstattung unter den Streitereien litt, die man besser direkt miteinander als über die Medien ausgetragen hätte“, so Scharping in seiner WM-Bilanz. „Dazu am Ende eine hervorragende Mannschaftsleistung der deutschen Fahrer und ein fantastischer dritter Platz von Stefan Schumacher. Das alles zeigt doch, dass das extrem unerfreuliche Drumherum dem öffentlichen Bild des Radsports zwar schadet, ihn aber nicht gefährdet“, so Scharping. „Wir hatten extrem spannende Rennen und eine tolle Stimmung an der Strecke.“
Damit habe der Radsport gezeigt, dass er stärker sei als seine Gegner, stellte Scharping fest. „Wir haben in allen Entscheidungen absolut spannende Rennen erlebt und dazu super Ergebnisse. Man muss das mal sehen, die Frauen landen nach zwei Stürzen einer der Top-Favoritinnen noch auf Platz 18 und 21“, so Scharping. „Aber das wird leider ignoriert. Genau die, die sagen, man dürfe nicht nur nach Medaillen schielen, immer nur auf die ersten Drei schauen, vergessen es komplett, diese Leistungen mal zu würdigen.“
Überraschend positiv fiel auch das Fazit der Stuttgarter Organisatoren aus.
„Organisatorisch hat alles reibungslos funktioniert“, sagt Andreas Kroll,
Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, und lobt die
„sehr professionelle und gute Zusammenarbeit“ mit den Radsportverbänden.
„Ganz unabhängig von den Diskussionen haben alle Beteiligten einen guten Job gemacht“, sagt Kroll. Insgesamt verfolgten am Sonntag nach Angaben der Organisatoren 250.000 Zuschauer das Rennen. „Wir waren am Sonntag ausverkauft“, so Kroll. „Letztlich sind wir mit dem Ticketverkauf von 14.000 Karten bei einer Gesamtkapazität von rund 17.000 Plätzen doch zufrieden. Vor allem das Konzept mit den Fanboxen hat sich bewährt, die Stimmung dort war phantastisch.“
Insgesamt wurden an den WM-Strecken in Stuttgart über 300.000 Zuschauer gezählt. Damit dabei alles organisatorisch im Rahmen blieb, waren 500 freiwillige Helfer im Einsatz. Rund 45 Kilometer Asperrungen und Zäune sorgten für Sicherheit von Fahrern und Fans.