Hamburg (dpa) - Der belgische Rennstall Predictor-Lotto wird den gedopten Radprofi Alexander Winokurow und dessen kasachisches Team Astana auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen. Das teilte die Mannschaft des Australiers Cadel Evans auf ihrer Internetseite mit.
Auch Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer prüft eine Millionenklage. «Unser Fahrer Cadel Evans wurde beim Einzelzeitfahren in Albi um den Sieg und um den folgenden Ruhm gebracht», hieß es auf der Homepage von Predictor-Lotto.
Beim Einzelzeitfahren rund um Albi hatte sich Evans nur Winokurow geschlagen geben müssen. Dem Kasachen war anschließend Blutdoping nachgewiesen worden. Über die Modalitäten und die Höhe der Klage werde das Team am 27. Juli entscheiden. «Cadel durfte nicht als Etappensieger auf dem Podium stehen. Das bedeutet, dass uns sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit, die dieser Erfolg mit sich gebracht hätte, verloren gegangen ist», sagte Teamsprecher Filip Demyttenaere im belgischen Fernsehen. Laut «cyclingnews.com» steht eine Forderung in Höhe von 10 Millionen Euro im Raum.
Gerolsteiner-Manager Holczer sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger»: «Wir prüfen, ob wir jemanden, der uns so dreist betrogen hat wie Winokurow mit einer Millionenklage auf Schadensersatz konfrontieren werden.» Dies könne der Weltverband UCI, der Tour-Veranstalter oder die neue «Bewegung für einen sauberen Sport», zu der sich acht Teams zusammengeschlossen haben, machen. «Denn warum dopt jemand? Er will reich werden dadurch. Also muss man ihm ans Geld gehen. Vielleicht verstehen die Fahrer diese Sprache», sagte der Manager des deutschen Rennstalls der Zeitung.