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BDR-Vizepräsident Udo Sprenger erstattet Anzeige gegen Unbekannt! Foto: H. Roth
26.06.2007 14:48
Sprenger erstattet Anzeige

Frankfurt (rad-net) - Das Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer e.V. hat in einer heutigen Telefonkonferenz die Vorwürfe des ARD-Politmagazins „Report Mainz“ am gestrigen Montag gegenüber BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger erörtert und teilt dazu folgendes mit: 

1. Vizepräsident Udo Sprenger wurde in der ARD-Sendung in seiner früheren Eigenschaft als Sportlicher Leiter beim Team Nürnberger mit den Vorwürfen konfrontiert, aktiv am Doping beim Team Nürnberger mitgewirkt zu haben. Diese Vorwürfe weist Sprenger entschieden zurück und erklärte: „Ich habe Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Erklärung erstattet“. Sprenger betont mit aller Entschlossenheit gegen den Gewährsmann von Herrn Seppelt vorzugehen und benennt ein Dutzend Zeugen, die seine Aussagen bestätigen.

2. Die im weiteren Verlauf des ARD-Magazins „Report Mainz“ erhobenen Vorwürfe gegen den Bund Deutscher Radfahrer, er habe Mediziner bei Veranstaltungen eingesetzt, die in der ehemaligen DDR flächendeckend am Dopingmissbrauch beteiligt waren, weist der BDR zurück. Dr. Löbl und Dr. Müller waren nicht im Auftrag des BDR im Einsatz. Als Dachverband hat der BDR die Hoheit über alle Radsportveranstaltungen, doch bestimmte Aufgaben werden direkt vom Veranstalter übernommen. Bei der Vielzahl der Veranstaltungen im BDR (mehr als 250 Rennen im gesamten Bundesgebiet in den Disziplinen Bahn, Straße, Mountainbike) ist es üblich, dass Veranstalter Ärzte aus der Region heranziehen, die beispielsweise Anti-Dopingkontrollen begleiten oder als Rennärzte fungieren. Der Anti-Dopingkommissär, der direkt für die ordnungsgemäße Abwicklung der Anti-Dopingkontrollen verantwortlich ist, wird dagegen vom BDR bestimmt. Beim Bundesligarennen „Erzgebirgsrundfahrt“ in Chemnitz wurden Dr. Müller und Dr. Löbl vom Veranstalter eingesetzt, weil sie dem Verein nahe stehen. Über ihre früheren Tätigkeiten war dem BDR nichts bekannt. Der BDR hat allen Vereinen und seinen Landesverbänden empfohlen die beiden Ärzte künftig nicht mehr einzusetzen. „Seit dem vergangenen Jahr sind wir dabei, ein lückenloses Netz von Ärzten zu schaffen, die bei unseren Veranstaltungen bundesweit eingesetzt werden. Damit wollen wir solche Fälle künftig ausschließen. Doch das geht nicht von heute auf morgen,“ sagte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. In den Unterlagen des BDR, der diese an die unabhängige Untersuchungskommission übergeben wird, gehören Schriften wie: „Doping in der DDR“ von Giselher Spitzer, Bundesinstitut für Sportwissenschaft sowie „Schlüsseldokumente zum DDR Sport“ Giselher Spitzer/Teichler/Klaus Reinartz, 1998. In diesen Unterlagen erfolgt keine namentliche Nennung der beiden Ärzte.

3. Behauptungen des ehemaligen DDR-Sportlers Uwe Trömer sind nachweislich falsch. In Gesprächen und Schriftwechseln hat der BDR Herrn Trömer mehrfach Hilfe angeboten und gewährt. Nach Auskunft des damit besonders eng mit dem Fall befassten BDR-Vizepräsidenten Wolfgang Schoppe ist Herr Trömer mit Hilfe dieser Unterstützung als DDR-Dopingopfer anerkannt und hat eine entsprechende Entschädigung erhalten.

Im übrigen bleibt festzuhalten, dass  BDR-Präsident Rudolf Scharping am gestrigen Tage trotz Auslandsaufenthalt per e-mail zwei Mal auf Anrufe von Herrn Seppelt reagiert hat und um die von Herrn Seppelt zugesagten konkreten Fragen gebeten hatte. Dies wiederum verbunden mit der Zusage für eine zeitnahe Antwort zu sorgen. Der Redakteur Seppelt hat seine Zusage nicht eingehalten.


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