Gent (dpa) - Der in der Geständnis-Welle mehrfach indirekt beschuldigte frühere Telekom- und T-Mobile-Manager Walter Godefroot hat eine Reaktion angekündigt.
«Meine Version kommt», sagte der 63-jährige Belgier, der heute Berater im neuen kasachisch- schweizerischen Astana-Team ist, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Godefroot lehnte es ab, direkt Stellung zu nehmen zu den von Ex- Betreuer Jef d'Hont und den ehemaligen Profis Bert Dietz und Bjarne Riis geäußerten Vorwürfen: «Dazu sage ich nichts - daraus werden sowieso nur wieder Sensationen gemacht».
D'Hont hatte in seinem Enthüllungsbuch und im «Siegel»-Interview erklärt, Godefroot hätte die Bezahlung der Doping-Produkte im Team geregelt. Bjarne Riis, 1996 Mannschafts-Kapitän bei Telekom und Tour- de-France-Sieger, hatte am Freitag erklärt, der damalige Team-Manager hätte von den Doping-Praktiken im Team wissen müssen und sei «auf einem Auge blind» gewesen.
Godefroot war von seinem ehemaligen T-Mobile-Fahrer Alexander Winokurow (Kasachstan) während der vergangenen Tour gebeten worden, dem neuen Astana-Team als kompetenter Berater zur Seite zu stehen. Godefroot, der sich eigentlich nach seinem Telekom- und T-Mobile- Engagement zur Ruhe setzen wollte, scheint jetzt allerdings langsam einen Rückzug vorzubereiten: «Ich war schon wochenlang nicht beim Team und kann auch nichts zur speziellen Tour-Vorbereitung sagen».
Der Belgier könne noch nicht sagen, in welcher Form und wie lange er die kommende Tour für sein Team begleiten werde. Bei der Team- Präsentation im Januar auf Mallorca war noch ein völlig anderer Godefroot zu besichtigen, der optimistisch von der kommenden Tour de France mit den beiden Topfavoriten Winokurow und Andreas Klöden aus den eigenen Reihen sprach.