Köln (dpa) - Der ehemalige Radprofi Marcel Wüst hat die Idee einer Amnestie für geständige Doping-Sünder begrüßt. «Es geht ja nicht mehr darum, die Leute jetzt dafür zu bestrafen, was vor zehn Jahren war», sagte der Radsport-Experte im WDR 2 Morgenmagazin.
Jetzt gehe es darum, «die Rennfahrer, die auch sauber unterwegs sein wollen im Radsport und auch in allen anderen Sportarten - dass man denen hilft, diese Sauberkeit wahren zu können». Wüst: «Da wäre sicherlich eine konsequente Aufarbeitung dessen, was vor 10, 15 Jahren war, ganz wichtig.»
Er selbst habe nie verbotene Mittel genommen, betonte der heutige Radsport-Experte. Wüst: «Man hat mir zu meiner Zeit nichts angeboten. Das lag sicher zum einen daran, dass ich nicht im Tour-de-France-Team war. Zum anderen bin ich aber fest davon überzeugt, wenn ich danach gefragt hätte - wenn ich also als Rennfahrer hin gegangen wäre und hätte gesagt, hört mal, ich will auch was haben, ich brauche was, dann hätte ich auch was kriegen können.» Die späte Doping-Offenbarung von Ex-Profis erklärte Wüst mit der Existenzbedrohung, die für die Betroffenen damit einher gehe.