Berlin (dpa) - Die spanische Justiz soll in der Doping-Affäre Fuentes jetzt auch von Profi-Teams, dem Weltverband und dem Tour-Veranstalter ASO wirksamer unter Druck gesetzt werden.
In der Diskussion ist ein Plan, eine Delegation nach Madrid zu schicken, um medienwirksam von den spanischen Behörden die restlose Aufklärung zu fordern. Die Idee zu dieser vor allem symbolischen Aktion entstand bei einem Treffen der Chefs von sechs französischen und deutschen Teams sowie Tour-de-France-Verantwortlichen.
«Unser Ziel ist der Abgleich aller Blutbeutel, die im Besitz der spanischen Behörden sind, mit den in Frage kommenden ProTour-Fahrern», forderte Hans-Michael Holczer, Manager des Teams Gerolsteiner. Am Vortag des zehnten ProTour-Rennens am 29. April treffen sich in Lüttich die 17 Vertreter der Elite-Mannschaften zu ihrem jährlichen Meeting, bei dem auch dieser Plan besprochen werden wird.
Eine Delegation mit Team-Managern, Renn-Organisatoren und Vertretern der UCI soll in Madrid mit dem spanischen Sportminister Jaime Lissavetzky zusammentreffen und möglicherweise auch mit dem zuständigen Richter. Einen Termin dafür gibt es noch nicht.
Die spanischen Behörden bewegten sich bisher nur auf Druck der Justiz in Deutschland und Italien und stimmten einem DNA-Abgleich mit den bei Fuentes - angeblich 223 - gelagerten Blutbeuteln zu. Bei Jan Ullrich kam es zu einem positiven Abgleich, dem jetzt auch Ivan Basso (Italien) entgegen sieht. Neben den beiden prominenten Profis, die zu Fuentes-Klienten gehört haben sollen, werden noch rund 50 weitere Radprofis verdächtigt.