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10.09.2000 11:13
Im Olympiajahr Top-Besetzung bei Rheinland-Pfalz-Rundfahrt
Fünf GS-I-Teams und die deutsche Rad-Elite am Start
Erik Zabel, Tom Steels, Roman Vainsteins: Allein die Sprintankünfte bei der diesjährigen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt versprechen höchste Spannung, denn einige der Top-Sprinter nutzen das Etappenrennen als letzten Test vor den Olympischen Spielen in Sydney. Darum ist diese Tour so gut besetzt wie seit Jahren nicht mehr: Telekom, Mapei, Rabobank, Vini Caldirola und Memorycard Jack and Jones, allein fünf GS-I-Teams haben gemeldet. Hinzu kommen alle deutschen Sportgruppen der zweiten Division.
Der Weltcup-Führende Erik Zabel vom Team Deutsche Telekom ist einer der Stars im Feld der 35. Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, die am 13. September in Koblenz gestartet wird. Auch wenn die Tour „nur“ als Vorbereitungsrennen dienen soll, ist Erik Zabel bei Sprintankünften vorn zu erwarten. „Mit Zabel im Team kann man eigentlich sicher sein, dass mindestens ein Etappensieg rausspringt,“ sagt Udo Bölts, der nach zwölfjähriger Pause wieder einmal bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt dabei ist und sich besonders auf die vierte Etappe freut, die direkt an seiner Haustür in Heltersberg vorbeiführt. Bölts ist neben Zabel einer der meist beachteten Fahrer im Feld der 120 Starter, denn dem Pfälzer ist durchaus der Gesamtsieg zuzutrauen, auch wenn er sich mit solchen Prognosen zurückhält. „Ich glaube da nicht dran, denn im Zeitfahren bin ich nicht so stark, um eine eventuelle Führung ausbauen zu können,“ gibt er sich bescheiden. Doch in der deutschland tour kämpfte sich Bölts im Kampf gegen die Uhr immerhin auf einen vielbeachteten fünften Platz. Auch Jörg Jaksche, der von Teamchef Walter Godefroot ebenso gemeldet wurde wie Gianmatteo Fagnini, Andrej Mizurow, Jan Schaffrath, Stephan Schreck und Gerhard Trampusch könnte sich vorn platzieren.
Telekom wird bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt die vielbeachtetste Mannschaft sein. „Darum können wir es uns gar nicht erlauben, hinterher zu fahren,“ weiß Bölts, der die Messlatte für sein Team hoch hängt. Aber geschenkt bekommen die Bonner ihren Sieg ganz sicher nicht. Große Konkurrenz tritt aus den Niederlanden an: Die Equipe Rabobank mit dem Vorjahressieger Marc Wauters (Belgien), dem dänischen Klassiker-Jäger Rolf Sörensen und dem starken Schweizer Beat Zberg hat Chancen auf den Gesamtsieg. In diesem Team startet auch der Hildesheimer Grischa Niermann, 1998 Gewinner der Hessen-Rundfahrt und im August ´99 Triumphator der Regio Tour. Mikael Kyneb, vor drei Jahren um die Winzigkeit von zwei Sekunden auf der Schlussetappe noch aus dem gelben Trikot gefahren, trägt das Trikot der dänischen Mannschaft Memorycard Jack and Jones, die ebenfalls mit einer guten Besetzung nach Rheinland-Pfalz kommen. Michael Blaudzun ist ebenso dabei wie Bo Hamburger. Vini Caldirola hat neben Sprint-Ass Roman Vainsteins, der zur Zeit Zweiter im Gesamtklassement des Weltcups hinter Erik Zabel ist, Klassiker-Jäger Gianluca Bortolami, u.a. Gewinner der Meisterschaft von Zürich, nominiert. Mapei-Quick Step muss zwar auf den verletzten Johan Museeuw verzichten, wird aber mit Axel Merckx, Andrea Noe oder Wilfried Peeters für Furore sorgen. Mit dabei auch Max van Heeswijk, der 1994 noch als Amateur drei Etappen bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt gewann und drei Tage lang das Gelbe Trikot trug.
Hoch motiviert treten auch die deutschen GS-II-Teams in die Pedale: Das Team Gerolsteiner setzt auf die Rundfahrt-Spezialisten Torsten Schmidt und Tobias Steinhauser und bei den Sprintankünften auf Sven Teutenberg, der in der deutschland tour zu den aktivsten Fahrern im Feld gehörte. Die Agro Adler aus Brandenburg bauen auf die Erfahrungen eines Andreas Kappes, der in Rheinland-Pfalz schon manche Etappe gewinnen konnte; die Nürnberger schicken mit Bert Dietz und Jörn Reuss gleich zwei ehemalige Gesamtsieger in die Tour. Der gebürtige Leipziger Dietz dominierte 1993, sein Teamkollege Reuss war zwei Jahre später erfolgreich. Das Team Cologne will sich in der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, die ihr Teamchef Dieter Koslar 1971 siegreich beendete, ebenso profilieren wie das Team Coast. Die Kölner haben u.a. Bert Grabsch und Björn Glasner aufgeboten, Coast schickt den Querfeldein-Spezialisten Malte Urban und Klaus Mutschler, der in den letzten Wochen durch einige gute Plazierungen auf sich aufmerksam machte.
Im Schweizer Post Suisse Team treten die beiden Deutschen Stephan Gottschling und Dirk Müller in die Pedale und wollen mit guten Resultaten auf sich aufmerksam machen. Gottschling eroberte sich 1994 das Trikot des Bergbesten und zeigte in dieser Saison in der Tour de Suisse beachtliche Leistungen. Auch die Sportgruppen Vlaanderen 2000 und KIA-Villiger haben für die Rundfahrt gemeldet, ebenso wie das Team Bellheimer, das Heimvorteil genießt, sich aber ansonsten in diesem erlesenen Feld nur wenig ausrechnen darf. Angeführt wird die Mannschaft allerdings von Stefan Steinweg, und der ist immer für eine Überraschung gut. Seine schnellen Beine bescherten ihm im vergangenen Jahr das Trikot des Sprintbesten. In dieser Sonderwertung wird der gewitzte Pfälzer sicherlich wieder vorn zu finden sein.
Last but not least ist der Bund Deutscher Radfahrer mit seiner U-23-Mannschaft vertreten, die in dieser Saison schon oft bewiesen hat, dass sie den Kampf mit den Großen des Radsports nicht scheut. Erinnert sei an den großartigen vierten Platz von Torsten Hiekmann in der Friedensfahrt. Und auch sonst brauchen sich die Jungs von Peter Weibel, der 1973 als Gesamtsieger der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt ganz oben auf dem Treppchen stand, nicht zu verstecken. Patrick Sinkewitz ist derzeit Zweiter in der Weltrangliste und hat schon die Thüringen-Rundfahrt der Männer gewonnen. Er wird im kommenden Jahr als Profi bei Mapei unter Vertrag stehen, während Teamkollege Hiekmann sein Glück bei Telekom versucht. Außerdem nominiert: Ronny Scholz, Thomas Kaufmann, Christian Werner, Fabian Wegmann, Björn Schröder und Eric Baumann.
Die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt beginnt am Mittwoch, den 13. September in Koblenz. Das erste Teilstück führt über 152 km nach Bad Marienberg in den Westerwald, wo am Donnerstag die zweite Etappe nach Kirn gestartet wird. Nur 82 Kilometer lang hat es der erste Abschnitt der dritten Etappe nach Trier dennoch in sich, denn die Strecke führt über den Erbeskopf, die höchste Erhebung der Tour 2000. Ob beim Einzelzeitfahren zwischen Konz und Saarburg am Nachmittag eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fallen wird, ist fraglich, denn die Strecke ist nur 14,1 km lang und relativ flach. Da wird schon eher der vierte Abschnitt die Spreu vom Weizen trennen. Mit sieben Bergwertungen ist die 212 km lange Etappe zwischen Bitburg und Pirmasens gespickt. Und auch am Schlusstag kann sich niemand ausruhen, denn auch die fünfte Etappe zwischen Landau und Koblenz, die zunächst durch den Pfälzer Wald und zum Schluss durch das Rheintal führt, weist noch einmal einige topographische Schwierigkeiten auf. Zurück
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