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Thomas Bach nimmt zu Beginn einer Pressekonferenz seinen Platz ein.
05.09.2006 14:13
DOSB-Präsident fordert von Ullrich Klärung

Hamburg (dpa) - Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat Radprofi Jan Ullrich erneut aufgefordert, selbst aktiv zu werden und die Hintergründe für alle Doping-Anschuldigungen offen zu legen.

«Machen Sie reinen Tisch, lassen Sie einen DNA-Test machen, und packen Sie aus!», sagte der höchste deutsche Sportfunktionär in einem Interview des Magazins «Sport Bild». «Es wäre für ihn befreiend», meinte Bach, «und auch für den Sport wäre es ein Schritt für den Rückgewinn von Glaubwürdigkeit.»

Der frühere T-Mobile-Kapitän war bereits vor der diesjährigen Tour de France von seinem langjährigen Rennstall suspendiert worden und hat inzwischen die Kündigung erhalten. Olympiasieger Ullrich gehört zum Kreis der Verdächtigen bei der in Spanien aufgedeckten Doping- Affäre, in die hauptsächlich Radprofis verwickelt sein sollen.

IOC-Vizepräsident Bach bedauerte die «Verkürzung der Argumente» in der aktuellen Dopingdiskussion. Ein Teil wolle ein staatliches Anti-Doping-Gesetz, ein anderer Teil nicht. «Wir schlagen sehr viel striktere Gesetze gegen die Hintermänner des Dopings vor. Sie sind die Wurzel des Übels. An die Athleten müssen wir genauso ran», forderte Bach und bekräftigte seinen Standpunkt: «Hier ist der Sport mit seinem Bestrafungssystem besser geeignet als der Staat.»

In der Doping-Affäre um den spanischen Arzt Fuentes hat der Online-Nachrichtendienst «interpool.tv» einige Akten der «Operacion puerto» ins Internet gestellt. Darunter befinden sich Dokumente, die Ermittler als Doping- und Medikationspläne von namhaften Radprofis betrachten. In einem Dokument taucht der Name «JAN» fünf Mal auf. In einem Fax des spanischen Arztes Fuentes wird Jan Ulrich genannt. Auf einem Medikationsplan steht der Name Jaksche. Der deutsche Profi Jörg Jaksche (Ansbach) war kurz vor dem Start der Tour de France von seinem damaligen Rennstall Astana aus dem Aufgebot gestrichen worden.

Unter den veröffentlichten Papieren findet sich auch ein Kalendereintrag vom 20. Juni 2006 mit der Zahl 1 und verschiedenen Symbolen. Die Ziffer 1 in den Dokumenten ordnen die spanischen Ermittler der Person Jan Ullrich zu. Das Symbol E soll für Blutentnahme (E=Extraktion), das Symbol R für Blutinfusion (R= Reinfusion) stehen.


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