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25.08.2006 16:21
TV fordert glaubwürdige Signale gegen Doping

Mainz (dpa) - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben vom deutschen Radsport glaubwürdige Signale im Kampf gegen Doping gefordert.

«Wir wollen weiter Radsport senden, aber wir wollen gesunden Sport sehen, ohne den Missbrauch leistungsfördernder Mittel», appellierte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender bei einem Treffen an den Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, sowie Vertreter der drei deutschen Profi-Radställe.

Brender wies mit Nachdruck darauf hin, dass sich die Fernsehanstalten «in allen Sportverträgen gegen Missbrauch absichern» werden. «Wir brauchen von Seiten aller Beteiligten glaubwürdige Maßnahmen, dass wir über einen sauberen Sport berichten. Wir müssen wissen, unter welchen Voraussetzungen wir künftig mit Rechteinhabern noch Verträge abschließen können. Der jetzt angestoßene Selbstreinigungsprozess muss unbedingt fortgesetzt werden», erklärte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff. Die ARD hatte bereits vor knapp drei Wochen bekundet, trotz der Doping-Problematik weiter über den Radsport berichten zu wollen.

Im offenen Gespräch kündigten die Vertreter des Radsports, die auf Einladung des ZDF zum «Runden Tisch» nach Mainz gekommen waren, Initiativen für neue Regelwerke an, die auch auf internationaler Ebene Doping und Medikamentenmissbrauch so weit wie möglich ausschließen sollen. Dazu gehören Maßnahmen verbesserter Kontrollen im Vorfeld von Wettkämpfen, verschärfte Sanktionen bei Missbrauch für Sportler und Teams, juristische Möglichkeiten bei der Vertragsgestaltung und der Einsatz unabhängiger Kontrollinstanzen.

Beide Seiten kamen überein, das begonnene Gespräch im Herbst fortzusetzen, wenn konkrete Maßnahmen gegen Doping und den verbotenen Einsatz leistungsfördernder Mittel beschlossen seien. Dies soll auf der BDR-Präsidiumssitzung am 31. August geschehen. Ein Gremium aus Teamchefs, Ärzten, Veranstaltern und Sponsoren hat dazu einen beschlussfertigen Maßnahmen-Katalog erarbeitet.

Dieser umfasst mehr und effektivere Doping-Kontrollen im Training und die Verpflichtung aller in Deutschland lizenzierten Fahrer, genetische Fingerabdrücke vorzulegen. Zudem soll spätestens mit Beginn der kommenden Saison ein ein vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eingesetzter Vertrauensarzt die oberste medizinische Instanz bilden. Der Verband behält sich laut Scharping Sanktionen bei Verstößen gegen die neuen Richtlinien vor.


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